Chronische Schmerzen des Steißbeins können viele Ursachen haben. Dabei sind Einige schwieriger in der Therapie als Andere. Entsprechend der Ursachen gibt es eine Reihe von Therapien.
Inhaltsverzeichnis
Das Steißbein (Os Coccygeus) ist ein Knochen unterhalb des Kreuzbeines (Os Sacrum). Das Kreuzbein und das Steißbein sind verknöcherte Wirbel. Sie verlängern also die Wirbelsäule nach unten. Früher hatten die einzelnen Steißbeinwirbel auch noch die Aufgabe den Schwanz zu bilden. Entsprechend gibt es auch noch Muskeln und Bänder zum Bewegen des Steißbeines. Diese Muskeln haben heute keine Funktion, spielen aber bei der energetischen Arbeit im Wurzelenergiezentrum (Muladhara-Chakra) eine wichtige Rolle.
Lateinisch heißen die chronischen Schmerzen am Steißbein Coccygodynie. Sie treten im Bereich der nervalen Versorgung des sacralen Nervengeflechtes (Plexus pundendus) auf.
Der Unterabschnitt des Lenden-Kreuz-Geflechts (Sacral 1–4)wird auch als Plexus pudendus bezeichnet. Der Nerv verläuft in der Beckenhöhle nach vorne unten in Richtung Beckenboden und durch das große Beckenloch (Foramen infrapiriforme) in den Schambereich(Canalis pudendalis/Alcock-Kanal). Er steuert motorisch und vermittelt sensible Sinneseindrücke.
Die meisten Betroffenen klagen über Schmerzen beim Sitzen, beim Stuhlgang und/oder beim Geschlechtsverkehr. Es sind meistens Frauen betroffen (80%).
Ursachen
Typische
Die klassischen, typischen Ursachen für Schmerzen am Steißbein sind:
Schlecht verheilte Verletzungen
Frakturen
Angeborene Fehlbildungen
Basale Bandscheibenvorfälle
Tumore
Mechanische Überlastung (nach Geburten oder Unfällen)
Chronische Verstopfung
Erkrankungen der Ansatzsehnen der Muskeln des Beckenbodens oder der Beckenorgane
Bei Schmerzen mehr aus dem Gesäß sollte man an Überbelastungen durch Sportarten mit Trittbewegungen wie Fußball denken. Der Muskel Obturator internus kann bei solchen Belastungen anschwellen.
Adipositas ist ein Risikofaktor und so sind mehr übergewichtige Menschen betroffen.
Ohne erkennbaren Grund
Häufig ist aber keine nachweisbare Ursache vorhanden. Dann werden die Beschwerden als idiopathisch bezeichnet. Erfahrungsgemäß wurden alte Verletzungen, Überbelastungen und sogar auch Frakturen häufig nicht bewusst wahrgenommen. Und noch ein weiterer, tiefer liegender Faktor spielt hier eine Rolle. Es sind die Erkenntnisse aus der Erforschung des chronischen Beckenschmerzsyndroms (CBSS):
Beckenschmerzsyndrom
In den letzten Jahren wurden auch vermehrt tiefer liegende Zusammenhänge hergestellt[1]Mag. Heidi Halbedl: Mindfulness-based Bodyscan-Training in der Beckenboden-Physiotherapie bei provozierter Vulvodynie. Eine Machbarkeitsstudie 2022.
Beckenboden
Muskeln vor allem der Beckeninnenseite
M. obturator internus
M. Piriformis
M. Iliopsoas
Beckenorgane
Beckenknochen
Geschlechtsorgane
Dabei spielt das Verstehen von Chronifizierungen eine wichtige Rolle. Diese sind gekennzeichnet durch eine gesteigerte Sensibilisierung. Ein schmerzfreier Stimulus wird dann als schmerzhaft wahrgenommen und es treten noch weitere Folgen auf:
Ausweitung des Schmerzgebietes
Längere Schmerzwahrnehmung
Auftreten von spontanen Schmerzen
Zur besseren Verständlichkeit ist es daher wichtig, die Schmerzverarbeitung besser zu verstehen. Ein Schmerzempfinden ist nicht nur eine sensorische Wahrnehmung. Ein wichtiger Faktor sind die emotionalen Verarbeitungszentren. Schon negative Gedanken beeinflussen den Schmerz. Es genügt schon ein ängstlicher Gedanke, um Schmerzen hervorzurufen. Verhaltensmuster mit emotionalen Schwierigkeiten können sehr tief eingreifen.
Diagnose
Die klinische Diagnose enthält eine Reihe von Untersuchungen:
Letztes Mittel: Operative Entfernung des Steißbeins.
Ich persönlich arbeite vorwiegend mit der craniosacralen Therapie und insbesondere dem Einsatz des somatoemotionalen Releases. Dies immer auf Basis einer exakten Befunderhebung.
Es zeigt sich, dass sich der Einsatz komplementärmedizinischer Verfahren bei vielen Klientinnen zu guten Ergebnissen führt. Es sind Disziplinen und Methoden, welche auf alternativen Modellen der Entstehung von Krankheiten und deren Behandlung. Sie stehen in Ergänzung zur Schulmedizin.
Stress verursacht seelische Anspannungen. Durch die untrennbare Einheit von Geist und Körper entstehen auch körperliche Spannungen. Zur Reduzierung von körperlichen Spannungen ist es erforderlich, die geistigen Spannungen zu lösen. Yoga ist eine jahrtausendealte Methode und bietet viele Techniken zur effektiven Behandlung. Besonders wirksam zeigt sich Yoga bei der Verbindung von körperlichen und geistigen Beziehungen.
Körperhaltungen und Atemtechniken wirken auf:
Muskelkraft
Flexibilität
Koordination
Ausdauer
Durchblutung
Sauerstoffaufnahme und -verarbeitung
Entspannung / Harmonisierung
Nervensystem und Hormonfunktion
Die Übende wird widerstandsfähiger gegen Stress und Disharmonien. Zudem schützt es vor Krankheiten, da es die Risikofaktoren senkt. Dies gilt zum Beispiel für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Was ist Stress?
Eustress
Stress ist eine natürliche psychologische und physische Reaktion auf die Herausforderungen des Lebens. Stress ist im Rahmen lebenserhaltend und gesundheitsfördernd. Dieser wird als Eustress bezeichnet. Das Eu ist ein vorangestelltes Wortbildungselement mit der Bedeutung: gut, wohl, schön, echt. Es wird medizinisch auch verwendet für eine normale Ausbildung oder gesund. Es stammt aus dem altgriechischen εὖ. Das Wortelement wird bei vielen anderen Wörtern verwendet:
Positiver Stress fördert nicht nur die Gesundheit. Er ist zugleich auch motivierend. Er ist die Triebkraft für unsere Leistungen.
Distress
Das vorangestelltes Wortbildungselement mit der gegenteiligen Bedeutung ist Dis. In Verbindung mit Stress ergibt sich der gesundheitsschädigende Disstress. Wie auch beim traumatisierenden Erlebnissen fehlt hier die Schwelle, die erst überschritten sein müsste. Stress kann schon bei fast belanglosen Dingen entstehen:
das Stehen im Stau
das Einhalten von Fristen
Bezahlen von Rechnungen
Folgen von Distress
Typische Auswirkungen sind
Arterielle Hypertonie
Muskelverspannungen
Kopfschmerzen
Konzentrationsschwäche
Erschöpfungsgefühl
Verdauungsbeschwerden
Stress ist sehr wichtig für uns
Aus der Entwicklungsgeschichte ergibt sich aber ein durchaus positives Bild für den Distress. Denn es ist ein wichtiges Alarmsystem. Es dient dem Erkennen und Handeln bei einer Notsituation. Es werden dann sehr hohe Mengen von Hormonen in Ihren Körper ausgeschüttet, die Herzfrequenz und der Blutdruck werden deutlich erhöht. Die ist eine eingebaute „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion kann uns das Leben retten.
Das Stresssystem ist kalibriert
Sowohl für den Körper als auch für das Empfinden ist eine Stresswelle nicht problematisch. In der Regel ebbt der Zustand relativ schnell wieder ab. Problematisch wird es für den Organismus erst, wenn das Alarmsystem falsch kalibriert ist. Kalibrieren ist das Einstellen der Stressschwelle, der Stressintensität und -art sowie das Relaxieren nach einem Stresserlebnis.
Wir reagieren also zu schnell und zu intensiv und/oder der für uns ideale Ruhezustand kann also nicht erreicht werden.
Es gibt also nicht nur einen Haupt-Faktor für das Stressmanagement:
Die Widerstandsfähigkeit gegen äußere „stressende“ Faktoren. Beispiel: Bei der Nutzung von Smartphones signalisieren die Geräte eingehende Nachrichten. Unterschiedliche Menschen reagieren sehr verschieden. Bei einigen kommt es zu keiner Reiz-Reaktion, bei anderen entsteht quasi ein Zwang zu einer Handlung.
Das Zurücksetzen nach einer Reiz-Reaktions Kaskade und das rekalibrieren des Systems in den Ruhezustand. Beispiel: Eine Information erregt die Aufmerksamkeit. Unterschiedliche Menschen benötigen unterschiedlich lange die Aufmerksamkeit zu lösen.
Stress ist erlernt
Den wenigsten Menschen ist bekannt, dass diese „automatische“ Reaktion nicht wirklich vollautonom ist. Sie unterliegt mehr in einem großen Teil unseren Lernerfahrungen. Schon allein das Wissen um Stress und seine Folgen verändert unser Verhalten gegenüber Stress.
Entstressen
Wir können aber durchaus weit mehr machen für unser Stressmanagement:
Gesundes Essen und ausreichendes Trinken unterstützen den Organismus. Durch ausreichend Nährstoffe und genügend Flüssigkeitsvolumen verändert sich die Stimmung positiv.
Ausreichende und regelmäßig Bewegung an der frischen Luft unterstützt den Organismus und führt zu körperlichen und geistigen Wohlbefinden.
Koffein und andere anregende Stoffe sollten nur in Maßen genossen werden.
Sich für sich selber intensiver durchsetzen. Dabei kann jeder zwei Maßnahmen lernen:
Nein sagen zu Aufgaben und Tätigkeiten, die uns belasten und für uns eine Bürde darstellen
Stopp sagen bei Übergriffen und Respektlosigkeit
Sich selbst als Vermögen wahrnehmen und dieses Vermögen zu versorgen und unterstützen
Die Veränderung der Sichtweise von einer außen fokussierten zu einer mehr nach innen fokussierten Betrachtung.
Die Entwicklung einer wertebasierten Sichtweise auf das Leben und die Gesellschaft.
Eigenen Ziele auf ein realistisches Maß reduzieren. Schon im Vorfeld erkennen, wann uns Dinge Stress bereiten würden und frei entscheiden, welchen Stress wir uns bereiten wollen.
Yoga üben und Entspannungstechniken praktizieren. Neben den Körperhaltungen und Atemübungen spielen im klassischen Yoga ethische Regeln einen wichtigen Stellenwert. Sehr gute Effekte haben insbesondere das Achtsamkeitstraining und die Meditation.
Bei Stress und auch sonst: YOGA
Yoga kann in besonderer Weise Körper, Geist und Seele vereinen. Dieser Vorteil von Yoga kann zur spirituellen Entwicklung oder zur Stressbewältigung oder zum körperlichen Wohlbefinden eingesetzt werden. Die Wirkungen und Vorteile sind umfangreich[1]Bhavisha Verma: Role of Yoga in Reducing Stress. PDF 2023:
Förderung der Motorik:
Flexibilität und Geschmeidigkeit
Koordination und Gleichgewicht
Ausdauer
Kraft
Befinden
Angst und Stress werden reduziert
Gesunder Schlaf wird gefördert
Stresshormone sind geringer (Cortisol)
Verringerung medizinischer Probleme
Allergien
Asthma
Blutdruck
Herzfrequenz
…
Geringere Suchtneigung
Mehr positive Gefühle bei gleichzeitiger spiritueller Entwicklung
Verlangsamung der Alterungsprozesse
Yoga ist kein einheitliches Programm. Es gibt viele verschiedene Yogarichtungen. Die Übungsdauer kann unterschiedlich lang sein. Ein Basisprogramm mit 15 bis 20 Minuten ist durchweg für einen Einsteiger ausreichend und führt zu den beschriebenen Effekten. Bei allen Wegen ist die grundlegenden Zielsetzung immer die Stimmung zu verbessern, mehr Achtsamkeit zu gewinnen und eine bessere Empfindung für das Selbst zu bekommen.
Mechanismen von Yoga
Die Regulierung und Vertiefung der Atmung hat weitreichende Auswirkungen. Sie wirkt körperlich, so sinkt beispielsweise der Blutdruck und die Herzfrequenz. Sie wirkt mental und kann beispielsweise Stress und reduzieren.
Yoga löste und aus der Projektion der Vergangenheit und Zukunft in das Hier und Jetzt. Dies erhöht die Achtsamkeit für das Selbst.
Durch die Verbesserung des Schlafes sind wir erholt und haben mehr Reserven für die täglichen Anforderungen.
Bewegung ist elementar für die Unterstützung aller körperlichen Prozesse. Sie ist aber auch für alle somatoemotionalen Prozesse grundlegend wichtig. Schon eine einfache Verspannung kann das Befinden deutlich mindern.
Der Flow einer Übungseinheit mit Musik oder Mantren intensiviert das Jetzt und Hier Gefühl in einer großen Harmonie. Diese Erfahrung manifestiert sich zunehmend im Organismus und wird als neue Kalibrierung systemisch genutzt.
Die Sturzprävention bei Menschen mit Gebrechen oder bei Älteren ist nicht ausreichend im medizinischen Fokus. Deshalb untersucht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit zwei Jahren diese Fragestellung genauer. Die Sturzprävention ist somit eine wichtige neue Priorität und dies hat sehr gute Gründe: Sie ist eine der Hauptursachen für
Schmerzen
Behinderungen
Verlust der Unabhängigkeit
Tod
Durch die Verletzungsfolgen sind Stürze die zweithäufigste Todesursache. Aber auch die Zahl der bleibenden Behinderungen ist mit 38 Millionen behinderungsbedingte Lebensjahre (disability-adjusted life years) verloren. Das Risiko für eine notwendige Langzeitpflege zu benötigen sowie Heimunterbringung ist groß. Interessant ist, dass Stürze eine soziale Komponente haben: mehr als 80 % der Betroffenen haben ein mittleres bis niedriges Einkommen[1]M Graça: Prevention of falls in the elderly: physical therapy strategies. Revista de Investigação & Inovação em Saúde, 2022.
Zu den persönlichen Konsequenzen gibt es auch wichtige gesellschaftliche Folgen. Die finanziellen Kosten sind erheblich und steigen weltweit. Aktuell leben über eine Milliarde Menschen mit einem Alter von über 60. Bis zum Jahr 2030 wird sich die Zahl auf 1,4 Milliarden erhöhen und bis 2050 verdoppeln. Die Zahl der Menschen mit einem Alter von über 80 wird sich verdreifachen. Schon jetzt werden die Kosten für schwere Stürze auf 37,3 Milliarden geschätzt.
In der Praxis gibt es mittlerweile eine große Übereinstimmung der empfohlenen Maßnahmen:
Risikostratifizierung
Stratifikation ist das Abschätzen der Höhe des Risikos. Es stammt von dem lateinischen Begriff stratum für Schicht und facere für machen. Es werden also Schichten gebildet der verschiedenen Risikogruppen. Die fortschreitende Minderung wird den möglichen Folgen zugeordnet. Dies können Komplikationen, Behinderungen oder der Tod sein. Ein individuelles Risikoprofil kann so mittels mathematischer Verfahren schnell erstellt werden.
Tests
Es gibt viele Tests zur Beurteilung von Gang und Gleichgewicht. Mittels dieser können individuelle Minderungen exakt bestimmt werden. Auf dieser Basis können dann Bewegungs- und Übungsprogramme erstellt werden.
Multifaktorielle Interventionen
Multifaktorielle Maßnahmen könnten die Sturzrate im Vergleich zu Standardversorgung oder Aufmerksamkeit vermindern[2]Sally Hopewell, Olubusola Adedire, Bethan J Copsey, Graham J Boniface, Catherine Sherrington, Lindy Clemson, Jacqueline CT Close, Sarah E Lamb: Multifaktorielle und mehrere Komponenten umfassende … Continue reading. Die multifaktoriellen Maßnehmen enthalten mehrere Komponenten und umfassende Maßnahmen. Sie enthalten dabei auch die üblicherweise empfohlenen Übungen, es wird aber versucht eine möglichst umfassende Unterstützung zu gewährleisten. Dies erfordert eine interdisziplinäre Arbeit.
Medikationsabstimmung
Studien zeigen, dass Medikamente mit einem hohen Sturzrisiko nicht selten verabreicht werden, obwohl hohe Sturzrisikowerte vorliegen[3]Jana Michalcova, Karel Vasut, Marja Airaksinen, Katarina Bielakova: Inclusion of medication-related fall risk in fall risk assessment tool in geriatric care units. BMC Geriatrics volume 20, Article … Continue reading.
Körperliche Bewegung
Inaktivität spielt eine Schlüsselrolle für die Sicherheit durch die neuromotorischen Mechanismen, welche für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts erforderlich sind.
Physiotherapie
In den letzten Jahrzehnten hat die Evidenz zur Spezifität physiotherapeutischer Übungen für ältere Menschen mit identifiziertem Sturzrisiko gezeigt. Es gibt deutliche und positive Auswirkungen auf das Gleichgewicht. Das vermindert eindeutig das Sturzrisiko. Dabei sind die Übungen abwechslungsreich. Es werden verschiedene motorische Zielsetzungen (Kraft, Ausdauer, Tempo, Flexibilität, Koordination) angestrebt und dabei Übungen mit gezielten Gleichgewichtsanforderungen verbunden. Die propriozeptiven Anteile zur Stärkung der Wahrnehmung nehmen einen hohen Stellenwert ein.
Einen besonderen Stellenwert erhält die Propriozeption. Der Begriff stammt aus dem lateinischen proprius für eigen und recipere für das Aufnehmen. Es bezeichnet damit die Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum sowie den Stellungen von Kopf, Rumpf und Gliedmaßen zueinander. In ihr werden auch die Veränderungen in der Bewegungen erfasst. Dazu zählen Empfinden für Schwere/Leichtigkeit, Spannung/Schlaffheit, Kraft/Energie, Geschmeidigkeit/Flexibilität und Geschwindigkeit/Tempo.
Im persönlichen Umfeld müssen alle möglichen Maßnahmen ergriffen werden, welche die persönliche Sicherheit erhöhen. Angefangen von einfachen Handgriffen bis zu komplexen Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel ein Treppenlift sollen alle täglichen und nächtlichen Umgebungsbereiche zu einer hohen Sicherheit beitragen.
Alle körperlichen Unterstützungen von einer guten Sehhilfe bis zu gutem Schuhwerk sind maßgebend für die Sicherheit im Alltag. Dies gilt auch und insbesondere für die Kleidung. Sie soll die Beweglichkeit fördern und nicht behindern.
Überwachung der Osteoporose
Vornehmlich Frauen neigen zu einer Abnahme der Knochenfestigkeit im Alter. Dies muss regelmäßig überprüft werden.
Fazit
Die Sturzprophylaxe ist kein Wunderwerk. Vielen älteren und gebrechlichen Menschen könnte mit wenig Hilfe viel Unterstützung zuteil werden. Leider fehlt im praktischen Alltag der Fokus sowohl in Einrichtungen als auch beim medizinischen Fachpersonal.
Bei älteren und gebrechlichen Menschen sollte es zum Standard gehören, das Sturzrisiko zu ermitteln und mit geeigneten Maßnahmen zu schützen.
Was ist die Kunst der Therapie? Sie ist die Bezeichnung für die höchste Kompetenz, die eine Therapeutin erreichen kann. Grundlegend wird umfassendes Fachwissen benötigt. Darüber hinaus gibt es noch viele Rahmenfaktoren. Sie spielen eine entscheidende Rolle. Ich zeige acht wichtige Punkte auf.
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8 Punkte
1. Qualität
Qualitätssicherungssysteme im Gesundheitssystem mit oder ohne Siegel sind Sicherungen gegen Qualitätslecks in einem Ablaufplan. Besser ist ein beständiges Monitoring durch eine Fachkollegin. Idealerweise wird durch Supervision und/oder Gruppentreffen die Ziele und Maßnahmen bei einzelnen Kolleginnen erörtert. Therapeutinnen nutzen solche Feedbacksysteme proaktiv.
2. Individuum
Codierungen im Gesundheitssystem dienen betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten. Für die Diagnose und Therapie sind sie nicht förderlich. Individuelle Personen mit gleicher Grunderkrankung haben Unterschiede in der Diagnose. Die Therapie muss das Individuum als auch die diagnostischen Feinheiten widerspiegeln.
3. Wissenschaft
Die wissenschaftliche Belegbarkeit gilt für bestimmte Therapien in Bezug zu einer Größe an Menschen. Sie sind nicht eins zu eins auf jeden Menschen anwendbar (erfahre mehr über individuelle Einflussfaktoren in meinem Artikel „wirksame Alternativen in der Traumatherapie„).
Wissenschaftliche Belegbarkeit
Wissenschaftliche Arbeiten dienen der Steigerung des gesicherten Wissens. Ich nutze diese in meinen Artikeln und in meiner täglichen therapeutischen Tätigkeit. Sie zeigen die Wirksamkeit verschiedener Anwendungen in der Therapie. Das Gelernte wird bewertet und in den Kontext des vorhandenen Wissens gestellt. Die Anwendung muss individuell geprüft werden.
Zu berücksichtigen ist auch, daß 68 Prozent der Forschung und Entwicklung in den OECD-Ländern durch die Industrie übernommen werden[1]Science Check in der Higgs Zeitschrift.
4. Behandlungsschemata
Behandlungsschemata sind grobe Orientierungshilfe für die Berufsanfängerin. Mit Hilfe einer Fachkollegin wird ein solches Schema angepasst. Ziel eines Schemas ist die Verfeinerung und Differenzierung.
5. Personal
Ein Personalwechsel bei Urlaub und Krankheit ist teilweise nicht vermeidbar. Dies gilt aber nur für wirklich notwendige Therapien. Dann sollte eine persönliche Übergabe erfolgen in der idealweise beide Therapeutinnen gemeinsam therapieren.
Wie auch in anderen therapeutischen Bereichen sollte nach zwei oder drei Terminen eine Behandlungsvereinbarung getroffen werden. Ein Abbruch kann nur in gegenseitigem Einvernehmen statt finden.
6. Diagnose und Befund
Eine Behandlung auf Basis einer Heilmittelverordnung oder eines Rezepts ist nicht fachgerecht. Jede Patientin hat Anspruch auf einen Befund. Neben den technischen Daten ist ein ausführliches Gespräch wichtig. Hierbei werden verschiedene Kontexte, wie zum Beispiel auch psychosomatische oder psychosoziale, mit einbezogen. Es sollte für die Therapie ein Raum geschaffen werden, in dem sich die Patientin sicher und geborgen fühlt.
Die Befundaufnahme kann durchaus mehr als einen Termin beanspruchen. Re-Befundungen sichern den Therapieverlauf. Im Abschlussbefund wird erfasst, welche Ziele erreicht wurden.
7. Fehler auf der Verordnung
Nicht selten wird in einem Befund ein von der Verordnung abweichender Zustand festgestellt. Das erfordert eine entsprechende Information zur Ärztin oder anderem Fachpersonal. Es werden die datenschutzrechtlichen Notwendigkeiten berücksichtigt. Informationen der Patientinnen unterliegen der absoluten Verschwiegenheit.
8. Zeit
Eine Therapieeinheit benötigt schon aus rein motorischen Gründen mindestens 60 Minuten. Aber auch andere Verfahren sind nicht schnell und sicher durchzuführen.
Lehr- und Lernverfahren
Viele Patientinnen fühlen sich in der Therapie nicht verstanden. Vielleicht ist Dir das auch schon mal so gegangen. Die Gründe dafür sind sehr einfach: Jeder blickt aus seinem Winkel und erklärt ein und Dasselbe ganz unterschiedlich. Die Mediziner schauen auf die medizinischen Parameter, die Therapeutinnen auf objektive Daten, und die Patientin erlebt das eigene Empfinden.
Da liegt es fast schon in der Natur der Sache, dass es hier zu Differenzen kommt. Kommen dann noch Fehler in der Vermittlung von Informationen dazu, wird die Schräglage noch größer. Und nicht selten fallen sprichwörtlich Patientinnen einfach „hinten runter“. Ich setze mich deshalb für mehr Kompetenz in der Diagnose und Therapie ein:
Die Aussage von Patientinnen ist vollumfänglich aussagekräftig, wenn die Therapeutin ihre Sprachkompetenz entsprechend ausbildet.
Es gibt viele geeignete Fragetechniken und Erklärungsmodelle, die Therapeutinnen erlernen können.
Kommunikationskompetenz in der Diagnose und Therapie
Die Erwartung von Patientinnen fachlich korrekt geführt zu werden ist absolut verständlich.
Therapeutinnen können geeignete Lehr-/Lernverfahren erwerben.
Von einer Patientin kann ich nicht erwarten, dass sie subjektive Empfindungen objektiviert. Du siehst weiter unten, warum das auch gar nicht möglich ist. Du brauchst in der Therapie, in der Übung und im Training nur die Bereitschaft, Dich auf eine therapeutische Reise einzulassen. Und nicht wenige Patientinnen berichten mir, dass ihnen das ganz neue Lebensräume erschlossen hat.
Subjekt und Objekt
Das subjektive Empfinden, die objektive Wahrnehmung und die medizinischen Parameter stehen in einer Beziehung. Aber wir können sie nicht gleichsetzen. Diesen Fehler machen nicht nur Laien, sie ist besonders auch bei Gesundheitsprofis zu beobachten.
REINER SCHWOPE
Entwickelt wurde das Modell für Patientinnen mit Herz-/Kreislauferkrankungen. Ich nenne es die therapeutische Triangel. Das Grundprinzip ist für jede Therapie, Gymnastik, Übung oder Training geeignet. Ich erkläre Dir erstmal, wie es bei Patientinnen mit Herzerkrankungen eingesetzt wird.
Es besteht grundsätzlich die Schwierigkeit das subjektive Empfinden zu den objektiven Wahrnehmungen (und medizinischen Parametern) einzustufen. Deshalb brauchte es ein Mittel genau das zu tun. Wir nutzen Befragungen und Skalen. Nicht selten führen Patientinnen auf Empfehlung ein Tagebuch ihrer Empfindungen. Das erhöht die Informationsdichte für die Therapeutin deutlich.
Bei einem Ausdauertest und/oder Ausdauertraining wird nach einer bestimmten Zeit (meistens sechs oder zehn Minuten) gefragt, wie anstrengend das ist. Die meisten kennen bestimmt den Ausdauertest auf einem Standfahrrad (Ergometer). Zur Beurteilung der Anstrengung hat sich hier die Borg-Skala bewährt:
Bei einem großen Querschnitt gesunder Menschen multiplizierst Du einfach mit zehn, und Du hast die wahrscheinliche, dazu passenden Herzfrequenz. Diese lässt sich auch noch einfach messen, indem der Puls getastet wird oder eine Manschette Blutdruck und Pulswert misst.
Die objektive Therapeutin kann nun Messungen durchführen:
Herzfrequenz
Laktat im Blut: Das ist die Milchsäureausschüttung bei Energieproduktion ohne Sauerstoff
Blutdruck
Atemfrequenz
Atemtiefe
Sauerstoffsättigung
Messung und Aufzeichnung von Parametern der Lungenfunktion (Spirometrie)
Ergänzend nimmt die Therapeutin andere sichtbare Zeichen auf:
Hautdurchblutung/Schwitzen
Atemtechnik/Sprechvermögen
Bewegungsausführung
Das subjektive Empfinden der Patientin und die objektive Wahrnehmung werden nun im Kontext der medizinischen Daten (der Diagnose und verschiedenen Testverfahren) übereinander gelegt. Die Ergebnisse können unglaublich weit auseinander liegen. Denn es gibt krankheitsbedingte und psychologische[2]„Psychophysical bases of perceived exertion.“(BORG, G.)Medicine and Science in Sports and Exercise 1982 14 (5), S. 377–381 Einflussfaktoren, die unsere Wahrnehmung und Leistungsabgabe merklich beeinflussen.
Die natürliche Verzerrung unserer Wahrnehmung
Die Reize und Reaktionen in Deinem Körper unterliegen bewussten, halbbewussten und unterbewussten Verarbeitungsmustern. Diese können wir nur sehr begrenzt beeinflussen. Die Veränderung der Verarbeitungsmuster benötigt auch noch viel Zeit. Sie kann nur durch Therapie, Übung und Training erreicht werden kann. Einfluss haben natürlich auch Unfälle, Lebensschicksale und Erkrankungen. Wir sind Individuen, und so verarbeiten wir Reize. Ohne Reizsetzungen verändern sich keine Verarbeitungsmuster.
Es erfordert also gezielte Hilfen, wie zum Beispiel die Borg-Skala, um das subjektive Empfinden soweit zu objektivieren, dass es „messbar“ wird.
Individuelle Therapie!
Deine subjektive Wahrnehmung in der Therapie muss analysiert werden, damit wir sie verstehen und die Therapie entsprechend anpassen können. Die Therapeutin hat die Aufgabe dies individuell in der Therapie durchzuführen.
Exakte Steuerung führt zum Ziel!
Nochmal kurz zurück zu einer Herzpatientin: Will man nun eine Patientin maßvoll üben/trainieren, dann erfordert das wirklich eine genaue Steuerung. Aus dem Ergebnis des Leistungstest wird unter Berücksichtigung des subjektiven Leistungsvermögen ein Übungsplan erstellt.
Ein einfaches Beispiel
Die Patientin A empfindet die Leistung als „sehr leicht“ ist aber nach den medizinischen Werten bei 13 („etwas schwer“). Die Therapeutin hilft die Körperwahrnehmung zu sensibilisieren und die Leistungsanforderung in den Fokus zu nehmen. Bei gleichem 13er medizinischen Wert empfindet Patientin B die Anstrengung als „sehr, sehr schwer“. Hier sucht die Therapeutin nach Gründen und hilft der Patientin diese gezielt anzugehen. Beide Beispiele sind natürlich eine grobe Vereinfachung.
In der Übung wird jeder Patientin dann ein eigener Plan erstellt. Es ist ein exakter Widerstand in einer bestimmten Geschwindigkeit für eine bestimmte Zeit zu halten. Hier ein Beispiel: Dauertechnik auf dem Ergometer mit 50 Watt für 10 Minuten Tempo 80 Umdrehungen.
Man muss es quasi auf den Punkt bringen. Will man nun bei der gleichen Frau die Fettverbrennung anregen, sind die Daten anders: 30 Minuten 15 Watt Tempo 60 Umdrehungen. Die Werte variieren im Verlauf der Therapie. Regelmäßige meist wöchentlich Re-Befundungen sind dafür nötig. Unterschiede in der Tagesform werden trotzdem berücksichtigt.
Doch neben den Zielen ist es genauso wichtig die individuellen Parameter mit einzubeziehen. Erst im Prozess der Zeit, also des Übens oder Trainierens steuert man langsam in Richtung der objektiven Parameter. Die Begleitung ist also ein zentraler Bestandteil in der Therapie.
Effektive Übung/Training erfordert exakte Dosierung. Das Einbeziehen der individuellen Empfindungen ist sehr wichtig. Eine Übung, eine Gymnastik oder ein Training sind idealerweise genau so angepasst, das sie Dir entspricht. Landläufig sagen wir dann gern: Trainiere im grünen Bereich. Wir führen den Körper aus der „Komfortzone“ heraus ohne ihn zu überfordern. Diese Steuerung erfordert viel Feingefühl. Therapie, Übung und Training darf und muss den Körper genau da „kitzeln“, wo das Ziel liegt.
Was ist mit den anderen motorischen Bereichen?
Am Beispiel der Ausdauer konnte ich Dir zeigen, wie eine exakte individuelle Übung- und Trainingssteuerung funktioniert. Nun, auch wenn sich die Parameter ändern, das Prinzip bleibt für alle motorischen Beanspruchungen gleich:
Flexibilität („Dehnfähigkeit“ und Gleitfähigkeit der Strukturen)
Koordination
Intramuskulär (in einem Muskel)
Extramuskulär (mehrere Muskeln)
Ganzkörper/Körperteile (Bewegungsmuster)
Gleichgewicht
Kraft
Schnelligkeit
Bevor ich auf die Anwendung im Bereich der Therapie komme möchte ich noch eine andere Frage beantworten:
Trainingssteuerung in der „Fitnessindustrie“ und im Breitensport
Fachleute kennen im Prinzip keine Fitness. Und Breitensport dient der Breite der Bevölkerung. Es ging bei den historischen Entscheidungen (Beispiel Trimm-Dich 130 Bewegung) mehr um eine Massenbewegung. Die Masse sollte sich mehr bewegen. Egal wie und wie effektiv. Und im Fitnessstudio möchte man das Anforderungsprofil auch nicht zu hoch ansetzen, denn damit holt man seinen Kundinnen durchaus aus einer „Komfortzone“.
Fitness
Fitness wird im Allgemeinen das körperliche und oft auch geistige Wohlbefinden verstanden. Es ist das Vermögen aus, im Alltag leistungsfähig zu sein und Belastungen standzuhalten.
Steuerung in der Therapie
In der Therapie ist die Steuerung nochmal deutlich komplexer als beim Üben oder im Training. Auf Basis der ärztlichen Diagnose wird ein detaillierter Befund erstellt. Jede Patientin ist mit ihrem Körper, ihrem Geist und ihrer Seele einzigartig. Die sehr differenzierten therapeutischen Ziele müssen mit individuellen Maßnahmen ausgeführt werden. Dabei ist das aufmerksame Wahrnehmen, sich Zeit nehmen und selber in Ruhe sein unabdingbar.
Es gibt viele Befindungen zu berücksichtigen. Denken wir an den Schlaf, wie erholt wir sind oder ob wir voller Tatendrang sind. All dies muss individuell erfasst werden. Ein besonders Befinden wird noch genauer beleuchtet. Es ist der Schmerz. Der Schmerz ist ein wichtiges Signal des Körpers und/oder der Seele.
Schmerzen
Besonders das Schmerzempfinden ist in der Therapie zu berücksichtigen. Deshalb wird die Schmerzquantität und -qualität genau erfasst. Sie wird zeitlich Verlauf erfasst. Dadurch kann man den Verlauf oder die Therapie kontrollieren.
Schmerzintensität
Wie stark ist der Schmerz? Zur Erfassung kann eine Schmerzskala verwendet werden.
Therapie findet grundsätzlich im schmerzfreien Bereich statt. Es gibt nur sehr wenige begründete Ausnahmen. Beispiele sind die Triggerpunktbehandlung, Bindegewebsmassage und das Training bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit.
Schmerzqualität
Schmerzen sind primär sensorische Wahrnehmungen. Sie sind stechend, brennend, drückend, ziehend, pochend, hämmernd, pulsierend, schneidend,… und werden von den Schmerzrezeptoren vermittelt. Die als Nozizeption bezeichnete Schmerzwahrnehmung gibt Hinweise auf die Ursache für die Krankheit (Ätiologie). Sind die Nerven selber betroffen, dann handelt es sich um neuropathische Schmerzen. Sie sind häufig kribbelnd, brennend oder elektrisierend.
Schmerzkontexte und Affekt
Schmerzintensität und Schmerzqualität werden zudem in einen Kontext mit den Alltagsaktivitäten, der Schlafqualität, den Stimmungen und der Belastung erfasst.
Die Schmerzen führen zu einer Veränderung der Gemütslage (Affekt). Wir empfinden Schmerzen als heftig, quälend, lähmend, vernichtend. Aus diesem Grund wird auch erfasst, wie der Schmerz toleriert wird.
Schmerzakzeptanz
Schmerzen und die Schmerzwahrnehmung werden grundsätzlich nicht manipuliert! Schmerzen sind Zeichen einer krankhaften Veränderung, einer Überbelastung oder einer geweblichen Veränderung.
Im Einzelfall kann eine Schmerzschulung erforderlich sein. Ein leicht ziehender Schmerz bei einem Training der peripheren lokalen Ausdauer bei Zustand einer peripheren Durchblutungsstörung ist zielführend. Eine Schmerzunterdrückung zum Beispiel durch Medikamente ist bei Überlast nicht günstig.
In der Praxis hat sich das Führen eines Schmerztagebuches bewährt. Wichtig ist auch die Berücksichtigung einer Schmerzmedikation.
Schmerzlokalisation
Wo im Körper ist der Schmerz?
Es werden die schmerzhaften Areale und die ausstrahlenden Schmerzen notiert.
Wachstumsschmerzen, Frakturen, Fissuren, Osteoporose, Osteochondrome, Osteosarkome, multiples Myelom bzw. Plasmozytom
Veränderungen bei einer Erkrankung
Weiter oben bin ich von einer regulären und in gewisser Weise vorhersagbaren Triangel ausgegangen. Merkmal einer Erkrankung ist aber die Veränderung der Vorhersagbarkeit. Die „gesunde“ Einheit von subjektiven Empfinden, objektiver Wahrnehmung und medizinischen Daten geraten mit der Erkrankung in ein zunehmendes Ungleichgewicht. Oder andersherum gesagt, das zunehmende Ungleichgewicht ist eins der wesentlichen Symptome einer Erkrankung.
Für eine patientenorientierte Therapie ist das Dreieck aus medizinischen Parametern, der objektiven Wahrnehmung und dem subjektiven Empfinden maßgebend.
Ein Trauma kann Dein Leben komplett verändern. Sicherheiten verlieren sich im Nirgendwo. Ruhe und Gelassenheit gehen in einen unergründbaren Warnzustand über. Du hast keine Kontrolle mehr! Traumatherapie hilft sowohl akut als auch längerfristig wieder in den Normalzustand zu kommen.
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Auslöser
Typische Auslöser für ein Trauma sind das Erleben von körperlicher und seelischer Gewalt, zum Beispiel in Form von gewalttätigen Angriffen. Dafür ist die Traumatherapie entstanden. Im engeren Kreis gehört auch die sexualisierte Gewalt in Form von Vergewaltigung oder sexuellem Missbrauch dazu. Die Einschränkung der persönlichen Freiheit durch Entführung, Geiselnahme oder Gefangenschaft (insb. politisch und im Krieg) bis zu Folter und Konzentrationslager sind wie Katastrophen (natürliche oder durch Menschen verursachte) weitere Ursachen. Aber auch normale Unfälle oder die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit können zu einem Auslöser werden.
Die Psychotraumatologie ist die Lehre der Folgen eines Traumas. Trauma stammt aus gem griechischen τραύμα/trawma und bedeutet Verletzung, Wunde. Die Folgen sind eine Kombination von körperlichen, neurologischen und psychischen Veränderungen. Traumatische Ereignisse haben auf das Erleben und Verhalten von Individuen und sozialen Systemen unterschiedlich starken Einfluss. Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme ist nicht die Intensität sondern das individuelle Erleben ausschlaggebend.
Besonders anfällig sind Kinder und Jugendliche für traumatische Erfahrungen. Sie sind stärker abhängig und verfügen über weniger Ressourcen. Die Übererregung oder kollabierte Mobilität erschreckt das unerfahrene Selbst. Dabei handelt es sich um eine natürliche Überlebensreaktion. Sie wird in einer traumatischen Situation als funktionelle Lösung eingesetzt[1]„Sitting on the edge of an abyss together. A methodology for working with hypo-arousal as part of trauma therapy“(Merete Holm Brantbjerg)Body, Movement and Dance in Psychotherapy 21 Jan … Continue reading.
Häufigkeit
Nicht jeder entwickelt nach einem Trauma eine Störung. Ungefähr jeder fünfte bleibt traumatisiert. Das nennt man dann fachlich korrekt eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Die Prävalenz ist in der Epidemiologie und medizinischen Statistik eine Kennzahl für die Krankheitshäufigkeit. Sie ist ursachenspezifisch etwa wie folgt[2]„S3 – LEITLINIE Posttraumatische Belastungsstörung ICD-10: F43.1″GUIDO FLATTEN, URSULA GAST, ARNE HOFMANN, CHRISTINE KNAEVELSRUD, ASTRID LAMPE, PETER LIEBERMANN, ANDREAS MAERCKER, … Continue reading:
50 % Kriegs-, Vertreibungs- und Folteropfer/Vergewaltigung
Die Intensität eines Ereignisses ist nicht ausschliesslich maßgebend. Gemäß dem diagnostischen und statistischen Handbuch psychischer Störungen (DSM-IV) liegt ein Trauma erst dann vor, wenn eine Person mit tatsächlichem oder drohendem Tod konfrontiert wurde, ernsthaft verletzt wurde, oder die eigene oder fremde körperliche Unversehrtheit bedroht wurde, und sie in Folge intensive Furcht, Hilflosigkeit und Entsetzen verspürt.
Einteilung nach International Classification of Desease (ICD-11)
6B4Z Störungen, die spezifisch Stress-assoziiert sind, nicht näher bezeichnet
6B4Z Störungen, die spezifisch Stress-assoziiert sind, nicht näher bezeichnet 6B43 Anpassungsstörung
QE51.0 Belastung in Beziehung mit Ehepartner oder Partner
QF21 Schwierigkeiten oder Bedarf an Unterstützung bei allgemeinen Lebensaufgaben oder Lebensführung
6D10.Z Persönlichkeitsstörung, Schwere nicht näher bezeichnet
Die Intensität erhöht nur die Wahrscheinlichkeit eines Traumaerlebnisses[3]„Results of hierachical regression analysis with trauma index and temperamental traitsas a predictor of PTSD“(Andrzej Eliasz, Andrzej Eliasz, Sarah E. Hampson, Boele de Raad)Advances in … Continue reading. Kollegen vom Upledger Institut haben das bei Ihrem Einsatz in Bosnien bestätigt. Der aktuelle Ansatz stellt deshalb auch die Verarbeitungsmöglichkeit mehr in den Vordergrund. So können auch scheinbar belanglose Ereignisse zu einem Trauma führen.
Viele Patienten mit einem Trauma werden nicht erkannt. Es besteht immer noch die falsche Annahme, ein Trauma muss objektiv als Solches eingestuft werden können.
Bei den Traumata werden einmalige (zum Beispiel Unfall) als Typ I bezeichnet und wiederholende (zum Beispiel Misshandlungen) als Typ II.
Wirkungen
Akute Symptome sind Erinnerungslücken, Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Symptome sind individuell unterschiedlich. Eines eint sie: Das körperliche Erleben wird abgespalten. So entstehen somatoforme Störungen. Es kann ein Gefühl der Taubheit, körperliche Beschwerden bis zur Nichtexistenz eintreten. Dies betrifft Körperteile, Körperregionen oder den gesamten Körper. Viele haben dabei das Gefühl, nicht sie selbst zu sein (Depersonalisation). Oder sie sind der Welt entrückt/fern (Derealisation).
Traumatiefe
Denk-, Handlungs- und Verhaltensabläufe
Gefühl
Panik
zerfallen in weitgehend unkontrollierte Einzelerscheinungen
nicht angebunden, nicht orientiert und kann einfach nicht
Gefahr
nur mäßige Präsenz
defensiv, nur mäßig angebunden, man kann ohne Lust
Sicherheit
volle Präsenz
aktiv, angebunden und man kann mit Freude
Dies ist eine Vereinfachung der komplexen Mechanismen bei einem Trauma
Langfristig bekommen Viele Depressionen, eine Angststörung oder Suchterkrankung. Dies kann zu starken Dissoziationen (dissoziative Störungen) führen. Dissoziationen sind das Auseinanderfallen von psychischen Funktionen, die normalerweise zusammenhängen. Es können Schmerzsyndrome auftreten. Und letztendlich kann sich auch die gesamte Persönlichkeit verändern.
Dissoziative Störungen
6B61.0 Dissoziative Amnesie mit dissoziativer Fugue
6B61.Z Dissoziative Amnesie, nicht näher bezeichnet
6B62 Trance-StörungDissoziative Trance
6B64 Dissoziative Identitätsstörung
6B65 Partielle dissoziative Identitätsstörung
6E65 Sekundäres dissoziatives Syndrom
9C83.67 Dissoziative vertikale Divergenz
6B61.1 Dissoziative Amnesie ohne dissoziative Fugue
6B60.Z Dissoziative Störung mit neurologischen Symptomen
6D11.1 Distanziertheit bei Persönlichkeitsstörung oder -problematik
6D11.2 Dissozialität bei Persönlichkeitsstörung oder -problematik
6D11.3 Enthemmung bei Persönlichkeitsstörung oder -problematik
6D11.4 Anankasmus bei Persönlichkeitsstörung oder -problematik
6D11.0 Negative Affektivität bei Persönlichkeitsstörung oder -problematik
In Folge kann es auch zu Essstörungen oder Substanzabhängigkeit kommen. Gemütserregung oder Gefühlswallung können sich stark verändern. Diese Störungen der Affekte können weitreichende Folgen haben.
Weitere Störungen
C20.Z Körperstressstörung, nicht näher bezeichnet
EC90.4 Psychogener Pruritus
6B8YSonstige näher bezeichnete Fütter- oder Essstörungen
6B8ZFütter- oder Essstörungen, nicht näher bezeichnet
6C4G.6 Psychotische Störung durch unbekannte oder nicht näher bezeichnete psychoaktive Substanzen
6C4Z Störungen durch Substanzgebrauch, nicht näher bezeichnet
8A63.Y Krampfanfall durch sonstige näher bezeichnete akute Ursache
MB24.6Z Affektstörung, nicht näher bezeichnet
VV04 Emotionale Funktionen
6C90.0Z Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem, aufsässigem Verhalten und chronischer Reizbarkeit oder Wut, nicht näher bezeichnet Disruptive Affektregulationsstörung
6D10.Z Persönlichkeitsstörung, Schwere nicht näher bezeichnet Wechselhafter Affekt
MB24.60 Eingeschränkter Affekt
MB24.61 Stumpfer Affekt
MB24.62 Flacher Affekt
MB24.63 Labiler Affekt
MB24.64 Unangemessener Affekt
MB24.8 Gesteigerter Affekt
MB28.A Negative Affektivität
MD11.3 Atem anhaltenRespiratorische Affektkrämpfe
6E62 Sekundäres affektives Syndrom
Einige Traumapatienten entwickeln Suizidgedanken. Zwei Grundtendenzen sind in jedem Fall zu sehen: Die Verbindungsabnahme und der Aktivierung der Erregung
Soziale Verbundenheit nimmt ab Anstieg an Spannung
Zu den seelischen Problemen erhöht sich das Risiko für körperliche Erkrankungen. Wird eine posttraumatische Belastung chronisch, kommt es zu einer Stressaktivierung (Trauma assoziiert). Insbesondere ist dies für Herz-Kreislauferkrankungen und immunologische Erkrankungen belegt.
Chronisch
Chronos (griechisch Χρόνος Zeit) ist in der griechischen Mythologie die Personifizierung der Zeit. Chronische Krankheiten haben keinen klar bestimmbaren Ausgangspunkt, sondern entwickeln sich langsam und schleichend.
Die Physiologie der Veränderung
Die grundlegende Veränderung ist sehr tief in unserem Nervensystem platziert. Dort geht es um Zentren und Steuerungen, die weit ab der bewussten Kontrolle liegen. Die Bewegung (Motorik) können wir veranlassen, doch nur bedingt steuern. Der Einfluss auf die Bewegungsprogramme wie Gehen, Stehen und andere Alltags- und Gebrauchsbewegungen geht nur über Übung und Training. Im sensiblen Bereich haben wir nur noch einen sehr geringen Einfluss. Im vegetativen Nervensystems haben die meisten Menschen überhaupt keinen Einfluss mehr. Diese tief liegenden Automatiken sind gut geschützt vor unserem Einfluss. Und das ist im Prinzip auch gut so. Doch was tun, wenn es dort durch ein Trauma zu einer Störung kommt?
Therapie
Um diesen fehlenden Zugang in das somatische Erleben wiederzufinden, brauchen wir Hilfe. So, wie man bei einem Beinbruch eine Krücke braucht. Es ist eigentlich ganz einfach. In der modernen Medizin gibt es dafür folgende Empfehlung für eine Trauma adaptierte Therapie:
Akut
Bei Vorliegen einer Psychose (Halluzinationen, Wahn, Realitätsverlust oder Ich-Störungen) oder der Selbstgefährdung (akute Suicidalität) wird die stationäre Aufnahme in einer Psychiatrie empfohlen. Besteht eine solche Gefahr nicht, ist die ambulante Therapie oder eine Tagesklinik geeigneter.
Stabilisation & Information
Stabilisation
Basis der Therapie ist eine tragfähige therapeutische Beziehung zu einer (Traumatherapie-)erfahrenen Therapeutin oder Therapeuten. Wichtig ist als Erstes eine sichere Umgebung. Dabei sollte eine Selbst- und Fremdgefährdung vermieden werden. Mögliche Ressourcen beim Betroffenen (intrapersonell) als auch im sozialen Umfeld (interpersonell) werden aktiviert. Es werden Techniken zur Kontrolle negativer Gedanken und Emotionen vermittelt (intrusive Phänomene) und ggf. Distanzierungstechniken vermittelt.
Information
Die Vermittlung von grundlegenden (basalen) Informationen über traumatypische Symptome und Verläufe erfolgt durch geeignete Lehr-Lernverfahren (Psychoedukation). Dazu gehört auch die Aufklärung über die von Affektregulation sowie das Selbst- und Beziehungsmanagement (soziale Kompetenzen).
Bei traumatisierten Kindern muss der Ansatz auf die Familie erweitert werden. Die emotionale Reaktion der Eltern und auch der Angehörigen erweist sich im Verlauf der Traumatherapie als Schlüsselindikator bei Kindern mit einer Traumaerfahrung und bleibenden Folgen[4]„Examining the reciprocal relationships between parent functioning and child posttraumatic stress throughout trauma therapy“(Julie S. Cinamon, Veerpal Bambrah, Robert T. Muller, Karina P. … Continue reading.
Es gibt eine Reihe von Therapieverfahren, die in der Traumabearbeitung klassisch eingesetzt werden. In der Basis geht es um die Auseinandersetzung und Konfrontation mit dem Traumaereignis. Einige Therapie legen den Fokus auf die Schonung, andere mehr auf die Konfrontation. Es gibt Ansätze das Gehirn bewusst zu manipulieren oder das Erlebnis neu zu überschreiben/ergänzen. Ein weiterer Fokus ist die Reduzierung der Auswirkung im Alltag.
Alle klassische Therapien in der Übersicht
Kognitive Verhaltenstherapie: Dosierte Konfrontation mit dem Trauma und bewusste Änderungen von Denk- und Verhaltensmustern.
Kognitive Therapie (nach Ehlers und Clark): Ungünstige Gedanken und Verhaltensweisen werden gemeinsam identifiziert und besprochen, damit sie durch günstigere Gedanken und Verhaltensweisen ersetzt werden können.
Langdauernde Konfrontation in sensu (nach Foa und Rothbaum): Wiederholte Erinnerung und Auseinandersetzung mit dem Trauma fördert eine Verarbeitung der Geschehnisse.
Langdauernde Konfrontation in vivo: Das Trauma wird nachgestellt oder der Patient begibt sich in objektiv gefährliche Situationen.
EMDR (nach Shapiro): Das „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“ soll beide Gehirnhälften intensiv stimulieren. Dadurch werden blockierte oder nicht integrierte Erinnerungen an das Trauma „gelöst“ und verarbeitet.
Somatic Experiencing nach Peter Levine: Anhaltende (körperliche) Reaktionen auf das Trauma werden aufgegriffen und zu einer Lösung geführt.
Schonende Traumatherapie nach Martin Sack: Die Belastung der Patienten wird durch spezielle Techniken während der Konfrontation mit den traumatischen Erinnerungen möglichst gering gehalten.
Psychodynamische Psychotherapie: Es werden die unbewussten Wirkungen des Traumas auf den Patienten herausgefunden und behandelt.
Psychodynamische imaginative Traumatherapie (nach Reddemann): Es werden Vorstellungsbilder entwickelt, welche die traumatischen Symptome besser kontrollierbar machen und dadurch mehr psychische Stabilität geben.
Imagery Rescripting nach Smucker: Durch beruhigende Vorstellungsbilder wird die Bewältigung der traumatischen Erfahrungen erleichtert. Die Traumbilder werden „neu geschrieben“.
Narrative Konfrontation (narrative Expositionstherapie): Die getrennten Elemente des Traumas werden zu einer Geschichte zusammengefügt und in die eigene Lebensgeschichte integriert.
Life Review-Technik bei älteren Patienten (nach Maercker und Zöllner): Die Bilanz aus den positiven und negativen Erinnerungen wird in Gegenüberstellung gebracht.
Gestalttherapie: Die Wechselwirkung von Körper, Geist und Seele sowie der Kontakt in das soziale Umfeld werden in Zusammenhang gebracht.
Ergänzungen
Die Therapie wird häufig durch die Gabe von Medikamenten unterstützt. Die Regel weniger ist besser gilt heute als überholt. Die pharmakologische Wirkung wird individuell skaliert.
Begleitend kann eine therapeutische Unterstützung zur Bewältigung des Alltags hilfreich sein, wie zum Beispiel eine Begleitung in schwierigen Situationen. Es kann auch eine Eingliederungshilfe nötig sein. Ebenso werden der Partner, Familienangehörige, Kollegen und Freunde durch Therapie unterstützt. Die Therapie sollte den kulturellen Hintergrund mit einbeziehen.
Alle Ergänzungen im Überblick
Familien- und Paartherapie: Wenn Partner und die nahen Angehörigen durch die Symptomatik stark belastet werden.
Kultursensitive Therapie: Angepasst an den sozialen und kulturellen Hintergrund des Patienten.
Psychopharmakotherapie: Der Einsatz von Medikamenten
Adjuvante Verfahren: Ergänzende oder unterstützende Therapiemaßnahmen wie Körpertherapie (allgemein wie Sport), Ergotherapie und Kunsttherapie
Trauma-Informed Guilt Reduction (TrIGR): Schuldgefühle, Schamgefühle und moralische Verletzung werden durch diese gezielte Therapie gemindert[5]„Trauma informed guilt reduction (TrIGR) therapy for guilt, shame, and moral injury resulting from trauma: Rationale, design, and methodology of a two-site randomized“(C Capone, SB … Continue reading.
Integrative Modelle
Der therapeutische Prozess zur Unterstützung von Trauer, Neubewertung und sozialer Neuorientierung wird durch geeignete Maßnahmen begleitet. Ich arbeite mit folgenden Techniken:
Craniosacrale Therapie mit einer speziellen Tiefenentspannungsmethode: Ich spüre Störungen in den somatoemotionalen Feldern auf. Durch spezielle Verfahren und Techniken (verbal/non-verbal) leite ich die somatoemotionale Relaxation (SER) ein. Dieses Verfahren ist sehr sanft und bietet im Erleben eine sehr hohe Sicherheit. Wichtig: Trauma Arbeit muss auf die Bedürfnisse des Klienten abgestimmt sein[6]“Like a huge weight lifted off my shoulders: Exploring young peoples’ experiences of treatment in a pilot trial of trauma-focused cognitive behavioral therapy“(Oliver Eastwood ORCID Icon, … Continue reading.
Aufmerksamkeitsbasierte Interventionen: Sie umfassen Körperhaltung, Atem, Entspannung, Meditation und achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR). Allen gemein ist, dass sie komplex sind. Sie werden wirksam zur Verringerung traumabedingter Symptome eingesetzt. Yoga und Achtsamkeit haben eine vergleichbare Wirksamkeit wie Medikamente und Psychotherapie[7]„Mindfulness and Yoga for psychological trauma: systematic review and meta analysis“(Jennifer Taylor, Loyola McLean, Anthony Korner, Elizabeth Stratton, Nicholas Glozier)Journal of Trauma … Continue reading.
Psychopharmakotherapie sowie eine klassische Verhaltenstherapie sind als alleinige Therapieverfahren nicht geeignet. Es sind immer auch Ergotherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie, Körper- und Bewegungstherapie, Physiotherapie in enem Behandlungszimmer zu berücksichtigen.
Die Konfrontation mit der Erinnerung (Trauma) zur Verarbeitung und Neubewertung des Geschehenen muss im Kontext zur Stabilität des Betroffenen gesehen werden!
Es besteht eine Kontraindikation zur Behandlung, wenn bestimmte Emotionen nicht erlebt werden können (mangelnde Affekttoleranz), das Ich-Gefühl gestört ist (schwere Dissoziationsneigung wie akute Psychosen), gegen sich selbst gerichtete Aggressionen vorliegen (unkontrolliert autoaggressives Verhalten) oder mangelnde Distanzierungsfähigkeit zum traumatischen Ereignis besteht. Das Gleiche gilt, wenn eine hohe psychosoziale und körperliche Belastung vorliegt. Ebenso ist bei akutem Substanzkonsum (Medikamente, Alkohol, Drogen) keine Therapie sinnvoll.
„Results of hierachical regression analysis with trauma index and temperamental traitsas a predictor of PTSD“(Andrzej Eliasz, Andrzej Eliasz, Sarah E. Hampson, Boele de Raad)Advances in Personality Psychology S. 28 2005
Die Traumatherapie-Alternativen: Komplementärmedizin und integrative Ansätze
Die Popularität der Traumatherapie-Alternativen, also der komplementären und integrativen Gesundheitsansätze, hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen[1]„Introduction to the Special Issue: Complementary Medicine and Integrative Health Approaches to Trauma Therapy and Recovery“(Sandra Mattar, Paul A. Frewen)Psychological Trauma: Theory, … Continue reading.
Inhaltsverzeichnis
Alternativmedizin und Komplementärmedizin sind Ergänzungen zu den Diagnosetechniken und Behandlungsmethoden der Schulmedizin. Sie sind Erweiterungen zu der Medizin, wie sie im Medizinstudium oder an Fachschulen unterrichtet wird. Sie stehen prinzipiell nicht im Gegensatz, wie manche Schulmediziner behaupten. Daher auch der französische Begriff Komplementär (complémentaire) = ergänzend. Es sind verschiedene Verfahren wie Naturheilkunde, Körpertherapieverfahren, Entspannungsverfahren aber auch Yoga und die traditionelle chinesische Medizinen (TCM). Die Osteopathie als auch die Craniosacrale Therapie finden wir sowohl in der Schulmedizin als auch bei den alternativen Verfahren.
Der Zuspruch zu diesen Techniken und Therapien wird immer größer[2]„Trends in the Use of Complementary Health Approaches Among Adults: United States, 2002–2012″(Tainya C. Clarke, Ph.D., M.P.H., Lindsey I. Black, M.P.H., Barbara J. Stussman, B.A., … Continue reading und sie sind sie in der Regel günstiger. Hinzu kommt, dass klassische Fachkräfte für psychische Gesundheit sehr lange Wartezeiten haben. Doch der zunehmende Zuspruch ist nicht nur damit zu begründen. Es sind die – mittlerweile auch wissenschaftlich erforschten – Wirkungen.
Abschottung in der Schulmedizin
Nun sind die Methoden durchaus wissenschaftlich begründet. Doch die Integration in das Gesundheitssystem stockt schon seit Jahren. Es scheint sich eine Mauer aufgebaut zu haben zwischen der Schulmedizin und den alternativen Verfahren. Und dies geschieht obwohl Patientinnen alternative Therapien mit ihren Ärzten besprechen wollen und sie tatsächlich anwenden[3]„Complementary and alternative medicine contacts by persons with mental disorders in 25 countries: Results from the World Mental Health Surveys(de Jonge, P., Wardenaar, K. J., Hoenders, H. R., … Continue reading. Viele Ärztinnen haben Skepsis oder sind einfach unwissend, sie kennen die aktuellen Studien nicht[4]„Disease prevention and health promotion: How integrative medicine fits“(Ali, A., & Katz, D. L.)American Journal of Preventive Medicine 2015, 49(5, Suppl 3), S230–S240. Dies führt zur Stigmatisierung: Komplementärmedizin und integrative Ansätze werden vom schulmedizinischen Fachpersonal negativ bewertet.
medizinische Stigmatisierung
Wenn eine Therapie von anderen durch gesellschaftlich oder gruppenspezifisch negativ bewertete Merkmale charakterisiert wird, wird sie dadurch diskriminiert.
Nicht selten verschweigen Patientinnen gegenüber ihren Ärztinnen den Einsatz von Techniken der Komplementärmedizin oder integrativer Ansätze[5]„Perceptions about Complementary Therapies Relative to Conventional Therapies among Adults Who Use Both: Results from a National Survey“(David M. Eisenberg, MD, Ronald C. Kessler, PhD, … Continue reading[6]„Actors influencing the use of complementary and alternative medicine and whether patients inform their primary care physician(Patricia Thomson, Jenny Jones, Josie M. Evansa Stephen, L.Leslie) … Continue reading[7]„Nondisclosure of complementary and alternative medicine use to primary care physicians: Findings from the 2012 National Health Interview Survey.“(Jou, J., & Johnson, P. J.)Journal of … Continue reading[8]„Factors influencing the use of complementary and alternative medicine and whether patients inform their primary care physician.“(Thomson, P., Jones, J., Evans, J. M., & Leslie, S. … Continue reading. Patientinnen haben zum Teil regelrecht Angst vor einer Offenlegung.
Definition II
Komplementärmedizin und integrative Gesundheitsansätze sind eine Gruppe verschiedener medizinischer und gesundheitlicher Systeme, Praktiken und Produkte, die derzeit nicht als Teil der konventionellen Medizin angesehen werden. Im Englischen hat sich der Begriff Complementary Integrated Health, kurz CIH, etabliert.
Die Patientin im Mittelpunkt
Im neueren Verständnis steht die Patientin mit ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt. Das nennt man Patienten zentrierte Versorgungsmodelle. Dies ist ein weiterer Punkt für ergänzende Therapieverfahren. Denn es verändert sich allmählich die Art und Weise, wie Therapiepläne für Patientinnen entwickelt werden. Anfänglich standen dabei nur Therapien im Fokus, die im Studium unterrichtet wurden. Dies sollte zu einer „Patienten zentrierten Wissenschaftlichkeit“ führen.
Mittlerweile hat sich der Blick jedoch deutlich geweitet. Es werden nicht nur rein evidenzbasierte Techniken unterstützt. Es geht heute mehr um die Frage, wie der individuelle Mensch mit seinem Trauma unterstützt werden kann.
Evidenzbasierte Medizin
„Auf empirische Belege gestützte Heilkunde“ (englisch: evidence-based medicine) soll die Wirksamkeit der medizinischen Therapie durch wissenschaftliche Belege sichern. Dabei werden verschiedene Wirksamkeitsgrade (Evidenzgrade) unterschieden.
Neuere patientenzentrierte Ansätze betonen durchaus die Verwendung von präventiven und ganzheitlichen Wellnessmodellen, die über die Verwendung evidenzbasierter Behandlungen hinausgehen. Es gibt zu viele individuelle Einflussfaktoren, die bei einer Therapieplanung zu berücksichtigen sind[9]„Concepts and a model for the comparison of medical systems as cultural systems“(Arthur Kleinman)Social Science & Medicine. Part B: Medical Anthropology Volume 12, 1978, Pages 85-93. Zuerst sind hier ethnische, religiöse und kulturelle Faktoren zu nennen. Immer mehr werden die Patientinnen bei der Therapieplanung dazu gefragt[10]„Opening Statement by Stuart Bondurant for the Complementary and Alternative Medicine in the United States Report“(Stuart Bondurant, M.D.) Complementary and Alternative Medicine in the … Continue reading. Dich es gibt ja auch weitere Aspekte wie die Kosten, Zeitintensität und Verfügbarkeit[11]„Yoga in the Treatment of Trauma-Related Disorders“ Research-Based Perspectives on the Psychophysiology of Yoga Advances in Medical Diagnosis, Treatment, and Care, 2018, p. 218-240.
Mind-Body-Heilansätze
Seit Tausenden von Jahren werden Mind-Body-Heilansätze erfolgreich angewendet[12]„The integration of Complementary and Alternative Medicine (CAM) into the practice of psychology: A vision for the future.“(Barnett, J. E., & Shale, A. J.) Professional … Continue reading. Die Schulmedizin lehnte sie (noch) strikt ab. Angeblich fehlen Beweise für deren Wirksamkeit, obwohl Studien dies nachweisen. Aus der Nichtbeachtung wurde nicht selten Verachtung[13]„Use of complementary therapies by registered psychologists: An international study.“(Stapleton, P., Chatwin, H., Boucher, E., Crebbin, S., Scott, S., Smith, D., & Purkis, G.). … Continue reading. Und dies obwohl noch nicht mal alle schulmedizinischen Verfahren nachweislich wirken[14]„Cognitive behavioral therapy for the treatment of post-traumatic stress disorder: a review“(Nilamadhab Kar)Neuropsychiatr Dis Treat. 2011; 7: 167–181.
Mind-Body-Verfahren
Mind-Body-Medizin
Es sind moderne Therapieansätze aus den USA, die auf uralten Verfahren basieren. Sie wirken auf Körper, Seele und Geist durch Achtsamkeit. Die Körperwahrnehmung, Ruhe und Bewegung in Alltagssituationen wird bewusst wahrgenommen und durch entsprechende Verfahren ergänzt. Hier steht vor allem der Aspekt der Selbstfürsorge im Mittelpunkt. Dabei werden die eigenen Ressourcen behutsam und achtsam eingesetzt.
Über den Umweg der klinischen Psychologie gab es jedoch einen Zustrom von Geist-Körper-Ansätzen. Bekannt sind diese aus der traditionellen chinesischen Medizin, der buddhistischen Psychologie und der Energiemedizin (u.a.):
Meditations- und Entspannungstechniken
Achtsamkeits-, Akzeptanz- und Bindungstherapie
Augenbasierte Desensibilisierung und Wiederaufbereitung von Bewegungen
Emotionale Therapie
Dialektische Verhaltenstherapie
Stressreduzierung auf Achtsamkeitsbasis
Progressive Entspannung
Biofeedback und Neurofeedback
Die nachweislichen Wirkungen
Da es viele Studien gibt, habe ich eine Metaanalyse zu Hilfe genommen[15]„Complementary and Alternative Medicine for Posttraumatic Stress Disorder Symptoms: A Systematic Review“(Helané Wahbeh, N.D., MCR., Angela Senders, N.D., Rachel Neuendorf, M.S., Julien … Continue reading.
Metaanalyse
Ist eine Zusammenfassung von Primärstudien. Die Daten werden strukturiert, und Informationen aller Daten werden in den Metadaten gebündelt. Daraus entsteht eine Gesamtaussage aller Studien. Sie enthält quantitative und statistische Aussagen. So werden vorliegende Forschungsarbeiten zusammengefasst und präsentiert.
In dieser wurden dreiunddreißig Studien mit insgesamt 1329 Teilnehmern überprüft. Der wissenschaftliche Nachweis des Nutzens für eine posttraumatische Belastungsstörung war
stark
wiederholte transkranielle Magnetstimulation
gut
Akupunktur
Hypnotherapie
Meditation
Visualisierung
nicht eindeutig
Biofeedback
Entspannung
emotionale Freiheit und Gedankenfeldtherapien
Yoga
Naturprodukte
Ähnliche Ergebnisse liefern andere Metaanalysen[16]„Efficacy of complementary and alternative medicine therapies for posttraumatic stress disorder.“(Strauss, J. L., Coeytaux, R., McDuffie, J., Nagi, A., & Williams, J.)Evidence-based … Continue reading. Im Gegensatz zu obiger Analyse sieht eine weitere Metaanalyse mit 1173 Gesamtteilnehmern vielversprechende Ansätze bei Meditation und Yoga[17]„Meditation and yoga for posttraumatic stress disorder: A meta-analytic review of randomized controlled trials.“(Gallegos, A. M., Crean, H. F., Pigeon, W. R., & Heffner, K. L.)A … Continue reading[18]„Yoga as a potential psychosocial tool: Results from a quasi experimental study on victims of flood affected state of Kerala“(Mathew)Advances in Integrative Medicine 21 January 2021.Und sie steht damit nicht alleine[19]„Yoga Therapy as an Innovative Treatment for Complex Trauma“(Randall Emmons, Ashley E., Chan, Dara V., Burker, Eileen J.)Journal of Applied Rehabilitation Counseling Vol 52 Issue 4 2022. Weitere Studien unterstützen ebenfalls den positiven Effekt von Yoga[20]„A Yoga Intervention for Posttraumatic Stress: A Preliminary Randomized Control Trial“(Farah Jindani, Nigel Turner, Sat Bir S. Khalsa)Evidence-Based Complementary and Alternative … Continue reading[21]„LIGHTNESS AND LIBERATION: HOW SURVIVORS OF INTERPERSONAL TRAUMA EXPERIENCE THE SELF FOLLOWING REGULAR YOGA PRACTICE“(Tessa L. Winslow)In School and Counselling Psychology University of … Continue reading[22]„A Pilot Study of a Randomized Controlled Trial of Yoga as an Intervention for PTSD Symptoms in Women“(Karen S. Mitchell Alexandra M. Dick Dawn M. DiMartino Brian N. Smith,…) Journal of … Continue reading[23]„Moderators of treatment efficacy in a randomized controlled trial of trauma-sensitive yoga as an adjunctive treatment for posttraumatic stress disorder.“(Nguyen-Feng, V. N., Hodgdon, H., … Continue reading]. Es wurden auch verschiedene Meditationen (Achtsamkeit, Mantra und Mitgefühlsmeditation) genauer unterschieden[24]„The Theoretical and Empirical Basis for Meditation as an Intervention for PTSD“(Ariel J. Lang, Jennifer L. Strauss, Jessica Bomyea, …)Behavior Modification June 5, 2012 Volume: 36 … Continue reading. Es werden aber nicht nur die Wirksamkeit sondern auch die Wirkweise untersucht, zum Beispiel das Sinken von Stresshormonen[25]„Reexamining the effect of emotional freedom techniques on stress biochemistry: A randomized controlled trial.“(Stapleton, P., Crighton, G., Sabot, D., & O’Neill, H. M.). … Continue reading.
Du bekommst immer eine individuelle Unterstützung durch mich. Am Anfang beginnen wir immer mit einer ruhigen und ausführlichen Befundaufnahme. Im Prozess praktiziere immer mit besonderem Aspekt auf Deiner Sicherheit. Dazu gehört die Anwendung der non violent Communication nach M. Rosenberg, also die Anwendung der gewaltfreien Kommunikation.
Advanced craniosacrale Therapie
Die Craniosacral Therapie ist ein sanfter, praktischer Ansatz zur Bewertung und Verbesserung des Craniosacral-Systems. Das besteht aus den Membranen und der Zerebrospinalflüssigkeit. Es umgibt und schützt das Gehirn und das Rückenmark.
CST kommuniziert mit Zellen, Gewebe, Organe und den gesamten Organismus. Veränderungen, wie zum Beispiel Spannungserhöhungen, können beeinflusst werden. In der Folge werden Schmerzen gelindert und Störungen der Funktion behoben. Es werden die natürlichen und angeborenen Heilungsprozesse des Körpers angeregt. Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des ganzen Körpers wird gesteigert. Die Lebensqualität und Gesundheit werden gesteigert.
Somatoemotionale Tiefenentspannung
Der Somatoemotional Deep Release ist die Kommunikation mit den Zellen, Geweben, Organen und den gesamten Organismus mit der Frage nach Emotionen, Erinnerungen und Seelenerfahrungen, welche die natürliche Entfaltung des Individuums behindern.
Viele körperliche Symptome können nicht vollständig gelöst und geheilt wurden, bis auch eine Emotionen, Erinnerungen und Seelenerfahrungen gelöst sind. Geeignet ist die Technik bei chronischen Erkrankungen und subklinischen Mustern. Das können schwache Immunität, Energiemangel, mangelndes Selbstvertrauen, Depressionen oder Angstzustände sein.
Es besteht eine Verbindung zwischen physischem Gewebe und emotionalen und mentalen Aspekten. Diese können durch entsprechende Techniken der Kommunikation und Körperarbeit erreicht werden. Diese vereinen physikalische Therapie oder Psychotherapie. So können alle Aspekte der menschlichen Natur (physisch, mental, emotional und spirituell) erreicht werden. Kernmerkmal ist die Absichtslosigkeit, Hier- und Jetztsein, Sanftheit und Kreativität. Es fördert Heilungsprozesse bei Krankheit, hilft Probleme zu lösen und unterstützt das persönlichen Wachstum. Ziel ist das Erreichen eines erfüllten Lebens mit gesunder Körperaktivität, Körperhaltung und Bewegung. SomatoEmotional Release® und die Werkzeuge von CST kombinieren alle – in einem Ansatz, der enorme Veränderungen und Wachstum im Leben einer Person ermöglichen kann.
Ergänzende Techniken
Zur Schmerzlinderung setzte ich häufig die Tiggerpunktbehandlung ein. Zum Energieausgleich nutze ich die Akupressur (Punkte aus der traditionellen chinesischen Medizin).
Durch meine langjährigen Erfahrung nutze ich auch alle Formen der Bewegung für Deinen Heilungsprozess. Hier suchen wir nach einer für Dich geeigneten Form. Häufig setzte ich dabei Yoga oder Tai Chi/Qi Gong Übungen ein. Es gibt aber aus der klassischen Übungstherapie und Trainingstherapie viele nutzvolle Unterstützungen. die den Heilungsprozess deutlich beschleunigen können.
Je nach Notwendigkeit unterrichte ich Entspannungsverfahren (Autogenes Training, progressive Muskelentspannung,…) oder Tiefenentspannungsverfahren(Tra Tak), Atemübungen, Meditation und Achtsamkeitsübungen.
Manchmal nutze ich auch Elemente aus der Theatertherapie oder Musiktherapie.
Psychoeducation
Psychoedukation (PE) ist die Intervention mit systematischer, strukturierter und didaktischer Wissensvermittlung für eine Krankheit und ihre Behandlung. Es werden die emotionale und motivationale Aspekte integriert, um Patienten zu befähigen, mit der Krankheit umzugehen und ihre Therapieadhärenz und -wirksamkeit zu verbessern.
Narrative Expositionstherapie (NET)
Durch intensives Wiedererfahren wird die Erfahrung aktualisiert. Gedanken, Gefühle, Bedeutungen, Empfindungen, Körperhaltung werden verbunden. Es werden alle Elemente der negativen Erlebnisse in der Distanz aktiviert, bis das Erlebte sich einordnen, begreifen und benennen läßt.
Die schematische Anwendung einer oder mehrerer Elemente ist nicht geeignet, da sie nicht auf das Individuum angepasst ist.
„Yoga in the Treatment of Trauma-Related Disorders“ Research-Based Perspectives on the Psychophysiology of Yoga Advances in Medical Diagnosis, Treatment, and Care, 2018, p. 218-240
„Efficacy of complementary and alternative medicine therapies for posttraumatic stress disorder.“(Strauss, J. L., Coeytaux, R., McDuffie, J., Nagi, A., & Williams, J.)Evidence-based Synthesis Program (ESP) Center Durham Veterans Affairs Healthcare System, Department of Veterans Affairs 2011
„Investigating the Efficacy and Experiences With Narrative Exposure Therapy in Severe Mentally Ill Patients With Comorbid Post-traumatic Stress Disorder“(Maria Mauritz, Peter Goossens, Ruud Jongedijk, Hester Vermeulen and Betsie van Gaal)Psychological Therapies, a section of the journal Frontiers in Psychiatry 28 April 2022
Der Oberschenkel hat einen langen Schaft der oben abknickt: Der CCD-Winkel verändert die Ausrichtung um 126° nach innen. Der wichtigste Grund ist eine Vergrößerung des Abstandes zwischen dem Hüftkopf und den Muskelansatzflächen. Die Muskeln setzen am großen und kleinem Rollhügel sowie am Schaft und weiter unten an. Die Rollhügel und der Schaft werden durch den Hals vom Hüftkopf entfernt. Damit liegen sie weit entfernt vom Drehpunkt des Hüftgelenkes im Hüftkopf.
CCD-Winkel
Der Begriff CCD-Winkel setzt sich aus Caput (Kopf), Collum (Hals) und Diaphyse (Schaft) des Oberschenkel (Femurs) zusammen. In der Norm hat der Winkel 126°.
Der Grund für die Form
Die Entfernung vom Drehpunkt erhöht die Hebelkraft des Muskels. Das bekannteste Beispiel am menschlichen Körper ist die Kniescheibe. Ohne sie könnten wir gar nicht aufstehen, der Muskel wäre zu schwach. Wir selber können die Hebelwirkung gut feststellen, wenn wir eine Wasserflasche nah am Körper und dann mal weit entfernt halten. Je weiter sie vom Körper weg ist, desto mehr müssen die Muskeln halten. Das kann man gut spüren.
Der Lastarm ist lang
Je größer der Abstand vom Drehpunkt, desto effektiver wirken die Kräfte des Muskels. Da das Bein sehr lang ist und die Muskeln effektiv arbeiten sollen, benötigen sie also eine entsprechende Verlängerung vom Drehpunkt. Am Schultergelenk sind die Knochenauswüchse sehr viel kleiner.
Muskeln müssen trotzdem extrem stark sein
Der Rollhügel hat den medizinischen Namen Trochanter von griechisch Τροχος Trochos = Rad (Rolle). Es ist ein massiver Knochenauszug.
Eine Sehne klebt nicht am flachen Knochen. Biomechanisch könnten so keine Kräfte übertragen werden. Und die einwirkenden Kräfte auf den Oberschenkelknochen sind wirklich massiv. Je größer der Auszug und je punktueller, desto massiver sind die Kräfte. Am Oberschenkel, lat. Os femur, haben wir die größten Auszüge des menschlichen Skeletts. Die Tuberkel und Rauhigkeiten (Tuberositas) des Femurs bieten Ansätze für wirklich sehr kräftige Muskeln.
Von diesen Tuberkeln haben wir am oberen Oberschenkel zwei: Einen großen Trochanter major und einen kleinen Trochanter minor. Dort setzen Muskeln an und die Knochen werden quasi „heraus gezogen“. Der Trochanter minor ist Ansatz für den Hüftbeugemuskel. Am Trochanter major setzen die Abspreizmuskeln an. Abspreizen ist im Alltag nicht so primär und dafür brauchen wir auch nicht unbedingt diese massive Kraft. Aber wir benötigen die Kraft bei Anheben des anderen Beines, damit das Becken auf der Seite nicht absinkt.
Der CCD-Winkel ist altersabhängig
Der normale Winkel ist 126°. Sind wir jünger, dann ist er größer. Im Alter nimmt er ab. Das führt dazu, daß die Muskeln nicht mehr in ihrer normalen Länge arbeiten können. Die innere Knochenbälkchenstruktur verändert sich leider auch, was zusammen mit dem „härteren“ Winkel bei einem seitlichen Aufprall auf den Rollhügel viel schneller zu einer Schenkelhalsfraktur führt.
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Messung des CCD – Winkels
Der CCD-Winkel kann in einem Röntgenbild bei Beachtung der exakten Ebene beurteilt werden. Im klinischen Bereich wird dafür eine Beckenübersichtsaufnahme erstellt. Die Aufnahme erfolgt ap von anterior (vorn=a) nach posterior (hinten=p). Dabei ist die Körperebene als auch die Beinachse zu berücksichtigen.
Eine erfahrene Therapeutin kann die Winkel durch einen Bewegungs- und Tastbefund erstellen. Dies wird in der programmierten Untersuchung des Bewegungsapparates erlernt. Allerdings benötigt die Praktikerin genügend Erfahrung.
Weitere Rotation
Der Oberschenkel macht zusätzlich noch eine Eigendrehung um seine eigene Achse in seiner Längsrichtung. Diese Antetorsion beträgt in der Regel 11°. Der Winkel muss bei der Berechnung des CCD-Winkel berücksichtigt werden.
Einteilung und Fachsprache
In der medizinischen Fachsprache spricht man bei einem CCD-Winkel über 130-135° von Coxa valga (valgus = schief), bei < 120° von Coxa vara (varisch=auswärtsgebogen). Die Einteilung nach der ICD 11 (Internationale Klassifikation der Krankheiten) gültig seit 01.01.2022:
FA31.0 Valgusdeformität, anderenorts nicht klassifiziert Coxa valga
FA31.1 Varusdeformität, anderenorts nicht klassifiziert Coxa vara
LB74.3 Angeborene Coxa vara
LB74.4 Angeborene Coxa valga
Seitliche Zuggurtung
Der große Trochanter ist seitlich gut zu spüren. An diesem setzten die Abspreizmuskeln an. Über den Rollhügel zieht das große Band der Zuggurtung vom Unterschenkel zum Becken. Das ist ein großes flaches Band. Dieser Traktus Iliotibialis spannt und unterstützt so die Muskeln beim Einbeinstand. Der kleine Rollhügel für den Hüftbeugemuskel ist nicht so prominent auf der Innenseite des Oberschenkels (Os Femur).
Sekundärer Vorteil der besonderen Form des Oberschenkels
Die L-Form des Oberschenkels hat noch einen zweiten großen Vorteil. Sie ermöglicht einen hohen Freiheitsgrad für das knöcherne Gelenk. Im Gegensatz zur Schulter ist die Pfanne beim Hüftgelenk relativ groß und umschließt so einen Teil des Kopfes ganz gut. Bei einem geraden Oberschenkel würde dies den Freiheitsgrad (Bewegungsfähigkeit) einschränken. Der von seitlich eingeführte Kopf ermöglich im Alltag große und weite Bewegungen bei guter Knochenführung.
Folgen der Veränderung des CCD-Winkel
Eine Veränderung des CCD-Winkel ist eigentlich überhaupt noch gar nicht so schlimm. Aber selbst Medizinerinnen identifizieren dies als Problem. In der Praxis zeigt sich eine deutlich komplexere Problematik.
Der Knochenbau verändert sich im ganzen Körper
Unser Knochenbau verändert sich im ganzen Körper. Dies ist an vielen Körperstellen zu erkennen (Kopf, Rumpf, Becken). Es ist demnach ein gesamter Blick auf die Strukturen sinnvoll. Zum einen ist eine Beurteilung der Längen, Breiten und Tiefen sowie der Knochenrotationen elementar. Diese unterliegen bedingt den funktionellen Belastungen, die wir im Alltag erfahren (Beruf, Alltag). Weit größer sind die Auswirkungen auf die Weite und Offenheit der verschiedenen Faszien (Kapsel, Bänder, Gelenke, Muskeln). Hier kann es zu größeren funktionellen Einschränkungen kommen. Diese in Verbindung mit einer Veränderung des CCD-Winkel führen zu weiterführenden Problemen, wie zum Beispiel einer Schleimbeutelentzündung am großen Rollhügel oder einem Piriformis-Syndrom.
Funktionsdefizite machen das Problem
Den funktionellen Zusammenhang kann man deutlich spüren. Der große Rollhügel ist bei gut gestreckter Hüfte vorn, bei einer Hüftbeugeeinschränkung viel weiter hinten. Die funktionelle Beurteilung und Befundung ist also elementar bei einer Veränderung des CCD-Winkel und weiterführenden Problemen.
Die gute Nachricht
Eine Behandlung ist wirklich zielführend. Zum einen können die belasteten Strukturen gezielt behandelt werden und die funktionellen Defizite sind durch verschiedene Techniken/Übungen sehr gut zu therapieren.
Der kleine unscheinbare M. Piriformis kann große Probleme bereiten. Er kann einen Bandscheibenvorfall vortäuschen, indem er auf den N. Ischiadicus drückt. Er verursacht Beschwerden im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk, indem er das Muskelgleichgewicht stört. Er kann zu einem Beckenschiefstand, Störungen des Gleichgewichts und Gangstörungen führen, weil sein Tonus zu hoch ist. Und das ist noch nicht Alles.
Fast jeder fünfte mit Kreuzschmerzen hat ursächlich ein Piriformis – Syndrom[1]„Prevalence of Piriformis Muscle Syndrome Among Individuals with Low Back Pain“(Farooq Islam, Hamza Mansha, Khushboo Gulzar, Asim Raza, Awais Raque and Saqlain Haider).
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Anatomie
Du siehst den rot markierten Verlauf auf dem Bild. Er geht von innen im Becken nach außen an den hinteren Anteil vom Rollhügel. Der große und kleine Rollhügel dienen Muskelansätzen und befinden sich am Schenkelhals des Oberschenkels. Wie Du siehst verläuft der Schenkel mit dem Hals nach außen, und dann erst geht der Knochen mit dem Schaft nach unten in Richtung Knie.
Die vordere äußere Fläche des Kreuzbeins dient dem Ursprung. Von dort verjüngt er sich nach außen und geht zum großen Rollhügel hinten.
Ursprung, Ansatz und nervale Versorgung in Fachsprache
Ursprung: Os sacrum facies pelvina
Ansatz: Os ischii Incisura ischiadica major
Innervation: Direkte Äste aus dem Plexus sacralis (L5-S1) und/oder N. Ischiadicus (Skiatus)
Verlauf
Dein Becken ist ein Knochenring mit den straffen Kreuzbein-Darmbein-Gelenken hinten und einer Knorpelverbindung vorn. Zusammen gehalten wird das durch viele Bänder. An bestimmten Stellen können Muskeln, Gefäße und Nerven hindurch gehen. Vorn unter dem Leistenband verlaufen die großen Beingefäße, die Hüftbeuger und der N. Femoralis. Das Sitzbein, Schambein und Hüftbein sind verknöchert und bilden zusammen das Darmbein. In der Mitte unter der Hüftpfanne ist ein Loch für den M. Obturator. Das große Loch nach hinten außen wird unterteilt durch große Bänder. Sie halten das Kreuzbein und sind das Widerlager für die Vorschwingung der Lendenwirbelsäule. Die Bänder sind sehr kräftig und dienen auch als Teilursprung für den Gefäßmuskel.
Der N. Ischiadicus und der M. Piriformis ziehen durch das Obere der Löcher nach hinten außen. Von der Vorderseite des Kreuzbeins außen geht der Muskel von der Beckeninnenseite nach außen.
Das Ischiasloch in Fachsprache
Das Lig. Sacrotuberale befestigt das untere Kreuzbein in Richtung Sitzbein. Oberhalb entsteht das Foramen Skiatum. Durch ein weiteres Band, das Lig. Sacrospinale, wird es in ein großes Foramen Skiatum magnus und ein Kleineres Foramen Skiatum minus unterteilt. Im Oberen und Größeren verlaufen der M. Piriformis und der N. Ischiadicus.
Verlauf des N. Ischiadicus
Der M. Piriformis nimmt den größten Teil ein. Es bleiben zwei kleine Resträume oben und unten. Dort geht der N. Ischiadicus von der Beckeninnenseite nach außen. Der Ischiasnerv selbst teilt sich unterschiedlich in seine verschiedenen Anteile auf[2]„An Unusual Bifid Piriformis Muscle with High Division of Sciatic Nerve“(Rashmi C. Goshi)Current Practice in Medical Science Vol. 7, 25 July 2022 , Page 152-155[3]„Anatomical Variations of the Sciatic Nerve Exit from the Pelvis and Its Relationship with the Piriformis Muscle: A Cadaveric Study“(Juan Pablo Reynoso, Manuel De Jesus Encarnacion , … Continue reading.
Ansatz
Der flache Muskel verjüngt sich dabei auf einen Ansatzpunkt auf dem großen Rollhügel. Vor seinem Ansatz ist noch ein Schleimbeutel untergelagert. Es gibt noch weitere Schleimbeutel am Rollhügel (außen).
Fachsprache am Ansatz
Die Verschieblichkeit wird durch die Bursa musculi piriformis erreicht. Der Muskel setzt an der Spitze des Trochanter Major Os femur an. Dort überdecken ihn der M. gluteus medius und minimus. Nach unten schließen sich die M. Gemelli, der M. Obturatorius/Obturator und der M. Quadratus. Der M. gluteus maximus zieht hinten am M. Piriformis vorbei.
Am Ansatz trifft er auf seine Familiengenossen. Denn alle Muskeln sind entwicklungsgeschichtlich eine Einheit und ziehen in der Entwicklung von außen in Richtung Becken innen.
Funktion
Die Muskelfamilie dreht das Bein nach außen. Besonders bei gebeugter Hüfte spreizt er ab. In seiner zweigelenkigen Funktion* sichert er das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk und dreht die Hüfte nach außen, was wiederum für den Gang wichtig ist. Er fixiert mit allen umliegenden Muskeln zudem den Hüftkopf in der Pfanne. Diese Funktion ist nicht so stark, wie die Rotatorenmanschette bei der Schulter. Dafür ist das Hüftgelenk aber auch viel besser knöchern geführt.
*zweigelenkige Muskeln fixieren am ersten proximalen Gelenk und bewegen am zweiten distalen Gelenk.
Ursachen
Sitzen
Im Sitzen befindet sich der Muskel in einer anderen Position. Er ist leicht gedehnt und der Verlauf geht statt vertikal nach unten außen. Für kurze Zeiträume scheint das kein Problem, aber für eine längere Zeit verträgt er diese Position nicht so gut. Zudem ist die Beckenaufrichtung bei Vielen im Sitzen nicht gegeben, und auch das ermüdet den Muskel und erhöht zudem häufig den Druck aus der Sitzschale auf das Gesäß.
Hyperlordose (Hohlkreuz) / Hüftbeugekontraktur
Eine Veränderung der Lordose oder bei einem vorgebeugtem Oberkörper durch eine Hüftbeugekontraktur ändert sich nachhaltig der Verlauf im Körper. Dies honoriert der M. Piriformis sehr häufig mit einer Ermüdung, und die Schleimbeutel (siehe dort) werden gereizt.
Inaktives Stehen
Das passive Stehen in den Strukturen ohne aktiven Halt in der Muskulatur führt zu einer Überlast am Ansatz des Muskels. Regulär stehen wir aktiv in den Zuggurtungen der Muskulatur. Die passiven Strukturen sind nur eine weitere Hilfe und gar nicht dafür vorgesehen, so lange eine Stehposition zu halten.
Einseitige Bewegungen
Einseitige Bewegungen sind sehr problematisch. Hier sind es vor allem Tätigkeiten in Vorneige und mit einer ziehenden Bewegung wie zum Beispiel einen Rasenmäheranlasser ziehen. Aber auch Gartengeräte in leichter Vorneige über einen längeren Zeitraum sind problematisch (Sense).
Posttraumatisch (Sturz, Schlag, Autounfall)
Traumen können viele Strukturen betreffen. Manche reagieren schneller als Andere. Der M. Pirirformis ist schnell betroffen, da er als Sicherungsmuskel für das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk fungiert.
Muskelhypertrophie durch Überlasten oder Entzündung
Länger andauernde Belastung des M. Piriformis quittiert er mit einer Entzündung (gern erst der Schleimbeutel) und dann über eine Zunahme des Querschnittes. Dadurch wird aber der Durchgang im Becken enger und das führt zu Einschränkung für den N. ischiadicus.
Ausgleich bei Becken-/Wirbelsäulenblockaden
Bei Blockaden im Becken (Kreuzbein-Darmbein-Gelenk, Symphyse) oder in der Wirbelsäule kommt es zur einer reaktiven Muskelverspannung und dadurch zur „Schonung“. Das ist aber eine Überlast für den Muskel.
Ischiaskompression
Der Anteil von Piriformis-Muskelverspannungen bei Ischiaspatienten sehr hoch[4]„Prevalence of Piriformis Tightness in Sciatic Patients“( Khusboo Gulzar, Farooq Islam, Asim Raza Thakur, Maha Shaheen, Muhammad Shaharyar Asghar and Sheikh Shahzeb)PAKISTAN BIOMEDICAL … Continue reading .
Beckenprobleme durch Störungen der Beckennerven
Der Piriformis-Muskel kann Nervenstrukturen in der Beckenregion komprimieren und idiotypische Beckenschmerzen, viszerale Beckenschmerzen, Pudendusneuralgie und Funktionsstörungen der Beckenorgane verursachen. Es kommt zu Störungen der vorderen Ästen der sakralen Spinalnerven und zum Sakralplexus.
Das mediale Muskelursprungsmuster und seine vollständige Abdeckung des Foramen sacrales anterior durch den M. piriformis die häufigste anatomische Variation (43 % bei Männern, 70 % bei Frauen)[5]„Novel anatomical findings with implications on the etiology of the piriformis syndrome“(Alexey Larionov, Peter Yotovski & Luis Filgueira)Surgical and Radiologic Anatomy 2022. Dieses Muster kann zu einer Kompression der vorderen Äste der sakralen Spinalnerven führen, wenn sie den Muskel kreuzen.
Anatomische Variation
Der Nerv weist eine hohe Variabilität von Verteilungsmustern auf[6]„The sciatic nerve and and its relation to the piriformis muscle syndrome regarding daily clinical practice. A review“(Antonia Beas, Catalina Salas, Juan José Valenzuela, Mathias … Continue reading. Einige Verteilungsmuster sind problematisch und führen zu einer Irritation.
Schleimbeutelentzündung
Wenn ein Bursa (Schleimbeutel) durch Überlast entzündet ist, dann reagiert der Muskel ebenfalls. Hiervon betroffen sind häufig ältere Frauen, bei denen der Winkel von Schenkelhals zum Schafft (CCD-Winkel) unter 126° sinkt. Das erschwert die Arbeit der Muskeln und erhöht den Druck.
Kreuzschmerzen beim Sport
Der Beginn der meisten Fälle von unerklärlichen Kreuzschmerzen bei Sportlern mit Piriformis-Syndrom kann somit dem Iliosakralgelenk zugeschrieben werden[7]„Measurement of piriformis muscle stiffness in athletes with lower back pain and piriformis syndrome: A shear-wave elastography study with consideration of the onset of piriformis … Continue reading.
Nach Dekompresssionsoperation bei Bandscheibenprolaps
Die Häufigkeit des Piriformis-Syndroms bei Patienten mit Lumbaloperationen nach Dekompression beträgt 36,5 %[8]„Frequency of Piriformis Syndrome in Patients with Post Decompression Lumbar Surgeries“(Muhammad Idrees Khan, Zohaib Khalid, Muhammad Adnan,Faiza Rashid,Qazi Farhan Ullah, Sudhair Abbas … Continue reading.
Es gibt noch andere seltene Ursachen. Zum Beispiel mikroenergetisches Trauma bei einer Patientin mit einer Krankheit, die einen Blutgerinnungshemmer (Thrombozytenaggregationshemmers) erforderte[10]„Piriformis syndrome as a result of intramuscular haematoma mimicking cauda equina effectively treated with piriformis tendon release“(Thomas Robert William Ward, Kanai Garala, Ian Dos … Continue reading. Hier kam es zum Bluterguss im Muskel. Ein Bluterguss ohne Gerinnungshemmer ist aber auch möglich[11]„A Sciatic Neuralgia Case of an Entrapment Neuropathy Mimicking Piriformis Syndrome Due to Soft Tissue Hemangioma“(Şeref Barbaros Arif , Elif Günaydin)Curr Med Imaging 2022 Aug 17.
Auch super selten: Eine Fettgeschwulst macht ein Piriformis Syndrom[12]„Piriformis syndrome caused by rare intramuscular lipoma: A case report“(Aroa Gnesutta; Maria Giovanna Atria; Marco Calvi; Angelica Celentano; Eugenio Annibale Genovese)Open Journal of … Continue reading.
Wie auch in der Praxis schon von mir festgestellt ist die Abnahme des CCD-Winkels eine wichtige anatomische Veränderung die eine Ursache darstellt[13]„Radiological Comparison of Femoral Neck–Shaft Angle in Piriformis Syndrome: A Case–Control Study“(Gamze G. Güleç, İlknur Aktaş & Feyza Ü. Özkan)Indian Journal of … Continue reading. Es ist der Winkel zwischen Oberschenkelkopf/hals (Capu/Collum) und Oberschenkelschaft (Diaphyse). Er verändert sich im Laufe des Lebens insb. bei Frauen. Dabei nimmt er ab und es kommt zu typischen Folgeerscheinungen. Häufig sind es Schleimbeutelentzündungen am großen Rollhügel. Den kannst Du seitlich am Oberschenkel oben direkt unter der Haut tasten. Es können aber auch eine Insuffizienz der Abspreizmuskulatur auftreten. Das führt zu nachhaltigen und negativen Gangveränderungen. Und die Veränderung des CCD-Winkels kann auch ein Piriformissyndrom hervorrufen. Wenn Du mehr wissen möchtest, hier mein Artikel: CCD-Winkel: Damit die Muskeln effektiver das Bein bewegen.
Eine Verzögerung der Diagnose kann zu chronischer somatischer Dysfunktion und Muskelschwäche sowie zu anderen komplexeren Funktionsstörungen führen[14]„The Effect of Physiotherapy Intervention by Using Ultrasound and Piriformis Stretching in Management to Reduce Pain in Piriformis Syndrome“(Ismaningsih,Yose Rizal Vocational Program of … Continue reading.
Folgen
Ischiasbeschwerden
Kompression des Ischiasnerv (Nervus ischiadicus) durch Hypertrophie/Hypertonus des Muskels*
Es kann zu verschiedenen Einschränkungen im Becken kommmen. Dies hängt von der jeweiligen Nerv ab, welcher betroffen ist. Es kann die Steuerung der Muskeln am Becken betroffen sein (Musculus gluteus medius, Musculus gluteus minimus und Musculus tensor fasciae latae, Musculus gluteus maximus). Es kann aber auch zu sensiblen Einschränkungen kommen in der Gesäßregion oder der Hinterseite des Oberschenkel. Am Beckenboden kann es zu sensiblen oder motorischen Einschränkungen kommen. Dies nennt man Pudendusneuralgie nach dem betroffenen Nerv. Es können sowohl die Geschlechtsorgane, Damm als auch der After betroffen sein.
Wesentlich komplexer sind die viszeralen Beckenschmerzen. Sie betreffen die Beckenorgane. Die Mechanismen dieser Schmerzen entziehen sich auch heute weitgehend der Fachkenntniss[18]„Neurobiologie viszeraler Schmerzen“(Jänig W)2014. In der Folge kann es zu Funktionsstörungen der Beckenorgane kommen.
ISG Probleme
Es kann zu einer akuten oder chronischen Reizung des Kreuzbein-Darmbein-Gelenkes kommen. Dies liegt sowohl an Muskelungleichgewicht, Veränderungen in den Alltags- und Gebrauchsbewegungen als auch an Ausweichbewegungen wegen Schmerzen.
Störungen der Alltags- und Gebrauchsbewegungen
Durch die Tonusveränderungen und die Schmerzen verändern sich die Bewegungsabläufe. Beim Gehen oder Treppe steigen kann sich ein Hinkmechanismus entwickeln.
Gleichgewicht
Es kommt zu einer Störung der groben und feinen Einstellung für das Gleichgewicht in der Lendenwirbelsäule und Halswirbelsäule. Die hat nicht nur massive Auswirkung auf das Gleichgewicht sondern auch auf das Befinden[19]„Does piriformis muscle syndrome impair postural balance?“(Mariem Jardak, Fatma Chaari, Fatma Bouchaala, Thouraya Fendri, Mohammed Achraf Harrabi, et al.)Somatosensory & Motor … Continue reading.
Diagnose
Die exakte manualtherapeutische Untersuchung ist das beste Testverfahren[20]„The effect of physiotherapy in the treatment of piriformis syndrome: A narrative review“(Maria Dakou, Paris Iakovidis, Dimitrios Lytras, Ioannis Kottaras, Anastasios Kottaras and … Continue reading. Die genaue Erfassung der Vorgeschichte (Anamnese) sowie der Fragebefund* zur akuellen Situation werden durch eine ausführliche Haltungs- und Bewegungsanalyse mit Beurteilung von Gang und Treppe ergänzt. Danach erfolgen Strukturlängentests zum Beispiel in maximaler Adduktion und Innenrotation im Stand oder Knie zur gegenüberliegender Schulter und für den Ischiasnerv dann auch der Lasègue-Test (gestreckten Bein in der Hüfte beugen bei Streckung im anderen Bein). Muskeltests (1. tonisch konzentrisch 2. tonisch exzentrisch oder 3. isometrisch (also ohne Arbeitsweg gegen Widerstand)) helfen den Muskelstatus zu erkennen.
*Schmerzqualität und -quantität sowie Lokalisation sind besonders wichtig
Medikamente
Muskelrelaxantien
Bestimmte Substanzen bewirken eine vorübergehende (reversible) Entspannung der Skelettmuskulatur. Bei diesen Muskelrelaxanzien unterscheidet man zwischen den direkt an der motorischen Endplatte des Muskels angreifenden peripheren Muskelrelaxanzien und den zentralen Muskelrelaxanzien, die im Zentralnervensystem den Muskeltonus herabsetzen. Entsprechend ihrem Wirkmechanismus. Typische andere Namen sind: Muskelrelaxantia, Myotonolytika
Nichtsteroidale Antirheumatika
Das nichtsteroidale Antirheumatikum, kurz auch NSAR, auch nichtsteroidales Antiphlogistikum oder non-steroidal anti-inflammatory drug wirkt entzündungshemmend (antiphlogistisch).
Injektionen von Kortikosteroiden
Corticosteroide oder Kortikosteroide (von lt. cortex Rinde und gr. stereos, gr. στερεος (stereos) fest werden in der Nebenniererinde gebildet. Kurz werden sie auch Corticoide, Kortikoide oder Cortine genannt. Das Steroidhormon sowie sein chemisch vergleichbarer synthetischer Stoffe wirken entzündungshemmend. Alle Corticoide entstehen dabei aus dem Ausgangsstoff Cholesterin.
Die Patientenreaktionen auf CT (Computertomographie) geführte Steroid- und Lokalanästhesie mit Piriformis Injektionen waren mit 56 % positiv, bei 16 % allerdings nur kurz[21]„A review of CT-guided steroid injections for the treatment of piriformis syndrome“(Amy Verrinder, Rahul Dharmadhikari)Clincal radiology VOLUME 77, SUPPLEMENT 2, E24, SEPTEMBER 01, 2022.
Therapie
Sowohl die Bursen als auch das Piriformis Syndrom sind super zu behandeln. In der Therapie schaue ich mir alle Strukturen im Segment und ggf. Weitere im Körper an. So erhalte ich einen strukturellen Überblick und kann dies analysieren. Weitere Befundtechniken ergänzen dies und führen zu einer individuellen Therapiestrategie.
Ich kombiniere dies mit Griffen der Craniosacralen Therapie und der Manuellen Therapie. Ich nutze verschiedene Dehnungstechniken und erhöhe den Bewegungsumfang im Hüftgelenk und gesamten Beckenbereich. Neue Forschungen bestätigen den Ansatz [22]„The Efficacy of Physiotherapy Interventions for Recovery of Patients Suffering from Piriformis Syndrome: A Literature Review“(A. A. Khakneshin , N. Dabaghi pour , M. Javaherian , B. … Continue reading[23]„The Effect of Physiotherapy Intervention by Using Ultrasound and Piriformis Stretching in Management to Reduce Pain in Piriformis Syndrome“(Ismaningsih,Yose Rizal Vocational Program of … Continue reading.
Bei überwiegender Verspannung hilft zudem gut Wärme, bei entzündlichen Varianten Eistherapie. Ultraschall kann die Durchblutung verbessern.
Ist der akute Schmerz reduziert, dann rücken die funktionellen Zusammenhänge in den Fokus. Die Einzelfunktion, wie zum Beispiel die Muskelkraft bestimmter Muskeln, werden erst geübt und trainiert. Anschließend werden sie dann in die Alltags- und Gebrauchsbewegungen eingebaut. Das deckt sich auch mit Erfahrungen von einer renommierten Fachkollegin und ihrem Team:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Mobilisierung des Ischiasnervs sowie die Kräftigung der an den Piriformis-Muskel angrenzenden Muskulatur, wie der Adduktorenmuskulatur, signifikant zur Verbesserung der Symptome der Patienten beitragen, wobei beste Ergebnisse in Kombination mit entsprechenden Medikation stehen.
National Journal of Clinical Orthopaedics 2021; 5(2): 24-26 (Maria Dakou et al.)
Weitere Untersuchungen decken meinen Ansatz: Muskelenergietechnik mit postisometrischer Relaxationstechnik (PIR) wirkt sehr gut[24]„Efficacy of gluteal activation exercises along with met on pain, rom, strength and motor control in patients with piriformis syndrome“(Arora Bhumika, Rishi Priyanka, Sen Siddharth)Indian … Continue reading. Wichtig ist bei einer Dehnung (Strukturlängenübungen) ausreichend Zeit einzuplanen[25]„A comparative study based on two different stretching protocol of 30 second vs 10 second for piriformis tightness“(Ruchika Zade, Sakshi P. Arora, Pratik Phansopkar, Mitushi … Continue reading, besser 30 oder mehr Sekunden pro Seite in der Endstellung.
Zielführend ist auch eine Muskelkräftigung, entsprechend vorheriger Testung[26]„Comparison of Gluteal Muscle Strengthening versus Conventional Isometrics in Pain Management of Piriformis Syndrome“(HAROON RAZA, HAFIZ RANA MUHAMMAD ARSLAN, AMBREEN IQBAL, MUHAMMAD … Continue reading.Aber auch die einfache passive Dehnung von Piriformis zeigt Erfolg[27]„Effect of Muscle Energy Technique on Piriformis Tightness in Chronic Low Back Pain with Radiation“(Deshmukh, Mitushi Kishor; Phansopkar, Pratik Arun; Kumar, Kiran) Portal Regional da BVS … Continue reading[28]„The Combined Effectiveness of Piriformis Stretch and Muscle Activation Exercises in Patients with Sacroiliac Joint Pain“(Bhupendra Karki, Abhijit Kalita and Abhijit Dutta)Int J Life Sci … Continue reading.
Etwas schwerer ist die Eigenbehandlung. Aber auch das ist machbar. Analgetika und ggf. Injektionstherapien können die Therapie ergänzen. In seltenen Fällen soll man auch operieren können. Das habe ich noch nie in der Praxis gesehen, und ich habe fünf Jahre auf chirurgischen Stationen Studierende begleitet. Die Eigentherapie ist wirksam[29]„Effects of active stretching exercise of hip joint and lumbar stabilization exercise on the muscle thickness of piriformis and low back pain“(Chi Hwan Kim, Ph.D., P.T. . Geun Tae Park, … Continue reading aber nicht so effektiv wie die passive Mobilisation[30]„COMPARISON BETWEEN EFFECTS OF PASSIVE VERSUS SELF-MOBILIZATION OF SCIATIC NERVE IN PIRIFORMIS SYNDROME FOR RELIEVING PAIN AND IMPROVING HIP OUTCOMES“(Abdul Salam, Aqsa Khalid, Iqra … Continue reading
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„Prevalence of Piriformis Muscle Syndrome Among Individuals with Low Back Pain“(Farooq Islam, Hamza Mansha, Khushboo Gulzar, Asim Raza, Awais Raque and Saqlain Haider)
„An Unusual Bifid Piriformis Muscle with High Division of Sciatic Nerve“(Rashmi C. Goshi)Current Practice in Medical Science Vol. 7, 25 July 2022 , Page 152-155
„Prevalence of Piriformis Tightness in Sciatic Patients“( Khusboo Gulzar, Farooq Islam, Asim Raza Thakur, Maha Shaheen, Muhammad Shaharyar Asghar and Sheikh Shahzeb)PAKISTAN BIOMEDICAL JOURNAL Volume 5, Issue 4 April 2022
„Novel anatomical findings with implications on the etiology of the piriformis syndrome“(Alexey Larionov, Peter Yotovski & Luis Filgueira)Surgical and Radiologic Anatomy 2022
„The sciatic nerve and and its relation to the piriformis muscle syndrome regarding daily clinical practice. A review“(Antonia Beas, Catalina Salas, Juan José Valenzuela, Mathias Orellana, Qareen Syed, Andrés Santana) the Faseb Journal 13 May 2022
„Measurement of piriformis muscle stiffness in athletes with lower back pain and piriformis syndrome: A shear-wave elastography study with consideration of the onset of piriformis syndrome“(HISASHI HASHIMOTO, MOTOI SHIBAHARA, YUKI MIZUTA, KENTARO MIZUSHIMA)Journal of Physical Education and Sport ® (JPES), Vol. 22 (issue 7), Art 219, pp. 1748 – 1760, July 2022
„Frequency of Piriformis Syndrome in Patients with Post Decompression Lumbar Surgeries“(Muhammad Idrees Khan, Zohaib Khalid, Muhammad Adnan,Faiza Rashid,Qazi Farhan Ullah, Sudhair Abbas Bangash, Gulalai, Shakeel Ahmad, Faisal Ghafoor, Muhammad Jawad Ullah)Annals of R.S.C.B., ISSN:1583-6258, Vol. 26, Issue 1, 2022, Pages. 2651 – 2656 15 December 2021
„A Sciatic Neuralgia Case of an Entrapment Neuropathy Mimicking Piriformis Syndrome Due to Soft Tissue Hemangioma“(Şeref Barbaros Arif , Elif Günaydin)Curr Med Imaging 2022 Aug 17
„Piriformis syndrome caused by rare intramuscular lipoma: A case report“(Aroa Gnesutta; Maria Giovanna Atria; Marco Calvi; Angelica Celentano; Eugenio Annibale Genovese)Open Journal of Clinical and Mediacal Images Apr 27, 2022
„Radiological Comparison of Femoral Neck–Shaft Angle in Piriformis Syndrome: A Case–Control Study“(Gamze G. Güleç, İlknur Aktaş & Feyza Ü. Özkan)Indian Journal of Orthopaedics 22.09.2022
„The Effect of Physiotherapy Intervention by Using Ultrasound and Piriformis Stretching in Management to Reduce Pain in Piriformis Syndrome“(Ismaningsih,Yose Rizal Vocational Program of Physiotherapy Faculty of Pharmacy and Health Sciences, Abdurrab University Pekanbaru, Indonesia)International Journal of Innovative Science and Research Technology Volume 7, Issue 1, January – 2022
„A review of CT-guided steroid injections for the treatment of piriformis syndrome“(Amy Verrinder, Rahul Dharmadhikari)Clincal radiology VOLUME 77, SUPPLEMENT 2, E24, SEPTEMBER 01, 2022
„A comparative study based on two different stretching protocol of 30 second vs 10 second for piriformis tightness“(Ruchika Zade, Sakshi P. Arora, Pratik Phansopkar, Mitushi Deshmukh)Journal of medical pahrmaceutical and allied science 02.07.2022
„COMPARISON BETWEEN EFFECTS OF PASSIVE VERSUS SELF-MOBILIZATION OF SCIATIC NERVE IN PIRIFORMIS SYNDROME FOR RELIEVING PAIN AND IMPROVING HIP OUTCOMES“(Abdul Salam, Aqsa Khalid, Iqra Waseem, Tahir Mahmood, Wajeeha Mahmood) The Rehabilitation Journal Vol. 6 No. 01 (2022)
Trainingsparameter: Mehr Genauigkeit = mehr Erfolg!
Durch genaue Bestimmung der Parameter Deines Trainings erzielst Du den optimalen Trainingsreiz. Trainingsparameter sind die Variablen beim Training.
Hinweis zu meinen Artikeln:
Meine Artikel für Dich sind keine schnellen und oberflächlichen Nachrichten. Statt eines kurzen Tweets oder eines kurzen Statusupdate erhälst Du bei mir einen ganzen Artikel mit viel Detailinformationen. Zudem gibt es bei gesundheitlichen Problemen selten eine einfache und schnelle Lösung. Der menschliche Organismus ist hochkomplex und da ist schon die Reduktion in einzelne Artikel schwierig. Wie auch in meinen Artikeln so ist auch meine Therapie. Ich nehme mir Zeit für die Befundung, die Therapie, die Übungen, die Alltags- und Gebrauchsbewegungen und selbstverständlich auch die methodische und didaktische Vermittlung. Meine PatientInnen schätzen genau das: Sehr genau und ganz exakt, dabei sanft und immer herzlich, ganz nach meinem Motto in der Therapie: „Fühle Dein Wesen in Bewegung und erlebe Dein Sein in der Therapie“.
Inhaltsverzeichnis
Häufigkeit
Wie lange brauche ich eine Pause vor dem nächsten Training? Wann ist die Erholung erreicht? Und noch wichtiger, wann bin ich im Bereich der Superkompensation? Das bezeichnet die Anpassungsprozesse im Rahmen des Trainings. Denn der Körper passt sich den Anforderungen an. Diese Adaption heißt Superkompensation. Setzt Du den nächsten Reiz zu früh, vermindert sich Dein Erfolg. Setzt Du den nächsten Reiz zu spät, bleibt der Erfolg aus.
Je nach Belastungsart und -ort ist das sehr unterschiedlich und wird durch Tests ermittelt. Als Faustregel gilt: einmal pro Woche erhaltender Reiz, zweimal die Woche gering aufbauender Reiz, ab dreimal aufbauender Reiz.
Dieses Prinzip wurde ursprünglich für die Glykogen–Superkompensation entwickelt. Es wird aber immer noch als Modell genommen. Die verschiedenen Funktionssysteme des Körpers antworten auf die gezielte Reizsetzung unterschiedlich. Die wird auch als „Heterochronismus der Wiederherstellung“ bezeichnet. Training ist die Anpassung der biologischen Prozesse (Superkompensationsprinzip) und immer auch Bewegungslernen!
Motorische Leistungen
Je genauer die Art der motorischen Beanspruchung, desto gezielter der Trainingsreiz für Deinen Körper:
Gleichgewicht, Orientierung und Kopplungsvermögen (Abstimmung der Bewegung räumlich, zeitlich und dynamisch)
Reaktion
Rhythmus und Anpassung-/Umstellungsfähigkeit
Vereinigung von Bewegungen sowie die Fähigkeit zur Neugestaltung von Bewegungen
Schnelligkeit
Flexibilität
Gelenkigkeit
Strukturlängenvermögen (früher Dehnung, nur das hintere Längsband an der Wirbelsäule ist dehnfähig)
Beweglichkeit
aktiv (durch Muskelkontraktion)
passiv (durch das Einwirken von Kräften)
Gewebegeschmeidigkeit
Die Belastungsart wird sehr zielgerichtet bestimmt. Und sie wird punktuell um ein vorliegendes Trainingsziel fokussiert. So vermeidest Du Training ohne exakte Zielsetzung und jahrelanges Training ohne Erfolg. Ein Beispiel:
Die Lügen beim Training
Es gibt keine Kraftausdauer. Es gibt nur einen Übergangsbereich zwischen der Limitierung der Kraft und der Limitierung der Ausdauer. Aus Sport-physiologischer Sicht ist aber der Kontext zur intramuskulären und extramuskulären Koordination wichtig. Vor allem zur Vermeidung von Trainings- oder Sportschäden an den Körperstrukturen.
Es gibt noch viele andere sportliche Ungenauigkeiten. Eines der bekanntesten ist, dass Muskeln dehnfähig sind. Das stimmt nicht. Also gleich mal weg mit dem Namen. Die gleiche Übung kann unter dem richtigen Aspekt aber sehr zielführend sein:
Muskellängenübung zur Erwärmung
Muskellängenübung in der aktiven Pause
Muskellängenübung zum Einbau von Aktin- und Myosinfilamenten im Muskel (niemals ohne Aufwärmung)
Muskellängenübung zur Regeneration nach dem Sport
Ablauf bei Übung und Training
Es ist gut, sich vorzubereiten. Auch bei Deiner Übungsstunde. Dann gehe langsam in die Aufwärmung. Bereite Deine Strukturen gezielt vor. Anschließend, wenn Du noch frisch und ausgeruht bist, übst Du eine zielgerichtete Erhöhung einer einzigen Fähigkeit. Im ausdauernden Üben baust Du sie in Dein Programm ein. Danach werden gezielt Strukturen „entmüdest“. Eine Phase der Entspannung erhöht den Effekt deutlich. Zum Schluss reflektierst Du Dein Üben und fühlst ausgiebig nach.
Testabhängiges Üben und Trainieren
Intensität (Belastung während eines Satzes)
Trainingsumfang (Wie oft mache ich eine Übung oder Zeitdauer der Belastung TUT time under tension)
Satz (Wiederholung der Bewegung)
Sätze (Wiederholung des Satzes)
Umfang (Tempo oder Zeit)
Dichte (Pausenlänge zwischen den Sätzen)
Jede Veränderung der Trainingsparameter verändert Dein Training. Und die „lohnende Pause“ zwischen den Sätzen erlaubt eine unvollständige Erholung (Regelwert 2/3), führt aber zu einem höheren Gesamtumfang.
Du kannst auch auf bestimmte Trainingsmethoden zurückgreifen oder ein eigenes Programm mit Deinem Coach entwickeln. Zwei typische Beispiele:
Fettverbrennung: Möglichst viele Kalorien lokal oder allgemein aerob verbrennen (auch durch den Nachbrenneffekt bis zu 48 Stunden)
Beispiele HIIT, Tabata, Challenge
Lerne Deine motorische Zielgenauigkeit zu erhöhen und wende dann exakte Trainingsparameter an! So erhöhst Du Deinen Trainingseffekt!
Reiner Schwope
Motivation und Aufmerksamkeit
Selbst wenn wir eine exakte Bestimmung der Trainingsparameter haben, so kommt nun eine extrem schwere Kategorie für die Therapeutin oder die Trainerin hinzu. Wir müssen für den nötigen Anreiz suchen. Bei auch immer gleichen Wiederholungen muss es für Dein Gehirn am besten total unterschiedlich sein. Je höher die ungebuwsste und bewusste Aufmerksamkeit sowie unser Ansporn ist, desto mehr Effekt zeigt sich.
Trainingstagebuch
Aus der Praxis empfehle ich Dir ein Trainingstagebuch. Nehme Dir mindestens einmal pro Woche Zeit für Deine Trainingsplanung. Sie ergänzt Dein Dir gesetztes Primärziel. Ein erfahrener Coach kann Dir helfen den Trainingsplan zu optimieren.
Eigenmotivation
Denke nicht viel über Deine Motivation nach, vor allem die ersten drei Jahre. Wir sind dann noch nicht so „abhängig“. Die neuronale Verschaltung baut sich ja erst auf. In dieser Zeit einfach in die Turnschuhe schlüpfen und los. Du darfst dafür umso mehr Freude nach dem Training haben.
Nichts ist ermüdender als über Dein eigenes Training und Deine Motivation nachzudenken. Es ist DEIN „Trainingskiller“. Lasse das einfach ganz weg. Konzentriere Dich nur auf DEIN Gefühl nach dem Üben oder Trainieren. Das spüre jedes Mal intensiv. Merke, was Dir und wie es Dir besonders gut geht. Das macht dann Freude und die will DEIN Körper dann immer mehr.
Und dann möchte ich noch mit einem weiteren „Trainingskiller“ aufräumen. Deine Tagesform wird, je nach Training, mal oben und mal unten sein. Merke Dir, der Trainingseffekt ist an den Tagen am besten, wo Du Dich nur so durchschleifst.
Dafür gibt es noch eine praktische Empfehlung für Dich, was Deinen Effekt erhöht, und zwar sofort: Suche Dir eine TrainerIn oder zumindest einen Partner beim Üben und Trainieren. Natürlich ist eine echte TrainerIn perfekt, denn wenn ich alle Faktoren zusammen fasse, dann muss jetzt noch die kurz-, mittel- und langsfristige Übung- und Trainingsplanung folgen. Nur ein Profi ist in der Lage, einen solchen Prozeß ideal zu forcieren und auch das letzte herauszukitzeln.
Ein Trainingsplan führt Dich durch die vielen Wirren des Aufbaues von motorischen Funktionen. Das ist vergleichbar mit dem Erreichen eines Zieles ohne eine Karte. Ein Grund, warum so viele Menschen im Fitnessbereich keine Erfolge erzielen. Hier erhält man meistens nur ein grobes Schema zum Üben.
Du darfst aber mit Erfolg trainieren. Du bist es Dir Wert. Investiere in Deinen Körper, damit Du Dich geübt und trainiert fühlst und dadurch Kraft und Ausdauer für Deinen Alltag hast!
Du fragst Dich bestimmt gleich, was ist denn nun schon wieder lokales Ausdauertraining? Und Du hast bestimmt noch nichts darüber gehört. Wenn doch, dann beglückwünsche ich Dich. Aber ich gehe mal davon aus, Du weißt noch nichts darüber, oder Du möchtest mehr erfahren. Lokale Ausdauer wird nicht in einem Lokal ausgeübt. Und auch nicht lokal also örtlich begrenzt in bestimmten Regionen. Lokal heißt hier örtlich spezifisch irgendwo in Deinem Körper.
Lokales Ausdauertraining ist, wenn Du nicht mehr als 15 % Deiner Muskulatur arbeiten lässt. Das sind maximal 1/7 Deiner Skelettmuskulatur. Oder umgekehrt ausgedrückt: Du bewegst Muskulatur ausdauernd. Aber es sind so wenig Fasern beteiligt, dass ein allgemeiner Effekt ausbleibt, also ohne, dass Dein Kreislauf gefordert wird.
Arbeitet Dein Muskel dabei in Bewegung, dann ist das dynamische Ausdauer. Hältst Du nur ohne zu bewegen gegen einen Widerstand, dann ist das statische Ausdauer. Wobei auch die statische Ausdauer für Alltags- und Gebrauchsbewegungen durchaus sinnvoll sein kann. Wir müssen dabei nur wissen, dass der Muskel in seinem Längenzustand unterschiedlich viel Kraft erzeugen kann. Im Durchschnitt liegt die maximal Kraftausbeute in der Mitte zwischen der maximalen Länge und der maximalen Kürze.
Wieso sagen einige auch peripheres Ausdauertraining?
Ganz einfach: Die meisten Muskeln, die weniger als 1/7 der Körpermuskulatur mit Sicherheit ausmachen liegen genau dort, in der Peripherie. Also das ist schon mal ein guter Ausgangspunkt für Dich. Warum? Weil die Peripherie ein wichtiger Bereich für den Blutdruck ist. Und somit für Deine Herzbelastung. Öffnen wir die periphere Durchblutung senkt sich der Widerstand. Das Herz pumpt leichter. Und es wird zudem besser gefüllt. Also korrekt heißt es vor gefüllt. Wir arbeiten also Blutdruck senkend und Herz erleichternd. Das ist doch schon mal ein Grund die Peripherie zu trainieren. Allein darin liegt also schon ein sehr guter Effekt.
Und dann noch der positive Effekt für das zweite Herz. So heißen unsere Beinmuskeln. Sie helfen dem großen Herzen bei seiner Arbeit. Denk mal darüber nach! Wenn wir gehen, arbeiten unsere Beine im gleichen Rhythmus wie unser Herz. Mit sechzig bis achtzig Schritten in der Norm. Nun gut, auch mal mit 120. Aber dann arbeitet spätestens auch unser Herz schneller 🙂 Das nennen wir das zweite Herz. Es pumpt. Und so war es ja auch geplant. In der Urzeit saßen wir nicht den ganzen Tag herum. Wir waren ständig in Bewegung. So heißt es ja neuerdings „Sitzen ist das neue Rauchen“. Das ist nicht ohne Grund.
Patienten mit chronischer obstruktiver Lungendysfunktion (COPD, COLD) profitieren besonders
Durch Untersuchungen wissen wir, dass nicht nur Menschen mit einer Herzerkrankung besonders vom lokalen Muskeltraining profitieren[3]Relevance of assessing quadriceps endurance in patients with COPD … Continue reading. Untersucht wurden hier die Werte für die Ausdauer der Oberschenkelmuskulatur (M. Quadriceps). Er ist wichtig für eine ganz wesentliche Alltagsfunktion: Das Aufstehen und Hinsetzen. Bei Abnahme der Kraft im Muskel wird die Alltagsbewegung Aufstehen immer schwerer. Und die Folge: Immer mehr Pressatmung. Was der Lunge und auch dem Herzen gar nicht gut tut. Die Lungenbläschen (Alveolen) können die Luft nicht entlassen und immer mehr Bläschen kollabieren quasi. Am besten ist eine langsame und ruhige Ausatmung, damit alle Areale der Lunge gut entlüftet werden können. Da hilft auf jeden Fall ein starker Oberschenkelmuskel. Dann fällt uns diese Bewegung deutlich leichter.
Und noch ein schöner Effekt: Fett wird 60% schneller abgebaut
Im Muskel werden Kohlenhydrate und Fette als Energieträger verwendet und unter Sauerstoff zu Energie umgewandelt. Das machen unsere Energiekraftwerke im Muskel (Mitochondrien). Bei sehr hoher Belastung kann die Energiebereitstellung notfalls auch ohne Sauerstoff stattfinden. Dann entsteht aber Milchsäure. Die Energiekraftwerke erhöhen bei Training den Anteil der Verwertung von Fettsäuren um sagenhafte 60%[4]Medicine & Science in Sports & Exercise (BENTE KIENS) 29(5):640-645, MAY 1997. Ein unglaublicher Wert. Das zeigt die Wichtigkeit von Training auch und gerade für die Gewichtsreduktion. Und wer weniger wiegt, dessen Herz kann auch leichter arbeiten. Das ist einfache Physik. Doch der Effekt geht noch weiter: Wir können Energie einfach wesentlich effektiver dem Muskel bereitstellen. Lokales Ausdauertraining ist ein Booster für die Energiekraftwerke in Deinem Muskel.
Die Effekte reichen noch viel tiefer
Fast alle physiologischen Vorgänge werden positiv beeinflusst. Das geht soweit, dass Nerven besser arbeiten[5]Role of sensory nerves in the rapid cutaneous vasodilator response to local heating in young and older endurance‐trained and untrained men (Garry A. Tew, Markos Klonizakis, James … Continue reading. Bei der vorliegenden Untersuchung zeigten sensorische Nerven der Haut eine besseren Widerstand gegen Alterungsprozesse. Die Untersuchung zeigt nochmal sehr deutlich: Das lokale Ausdauertraining ist sehr effektiv. Und in diesem besonderen Fall noch Herz entlastend. Denn der periphere Widerstand der Hautdurchblutung wird gesenkt. Das verbessert auch die Thermoregulation. Noch ein Beispiel: Die biologisch aktivste Form des Testosterons ist DHT. Es wird vermehrt gebildet bei trainierten Skelettmuskeln[6]Endurance Exercise Training Enhances Local Sex Steroidogenesis in Skeletal Muscle (KATSUJI AIZAWA; MOTOYUKI IEMITSU; SEIJI MAEDA; NOBORU MESAKI; TAKASHI USHIDA; TAKAYUKI AKIMOTO) 01.11.2011. Dies ist wiederum für den Muskelaufbau nötig. Aber auch psychisch wirkt dieses Hormon. Es ist für unser „Belohnungssystem“ ein wichtiges Hormon. Und wer möchte sich nicht gern ein wenig belohnen?
Das lokale Ausdauertraining ist perfekt für Dein Training ohne Herzbelastung
Dein Herz- und Kreislauf wird bei diesem lokalen Training nicht belastet. Es ist so begrenzt auf eine Region, da reicht der normale Blutstrom aus, also, wenn Du gerade nicht mit Verdauen beschäftigt bist. Und dann musst Du auch noch Deine bewegten Eigengewichte mit in die Waagschale legen. Aber vor allem musst Du zwei Dinge im Auge behalten:
1. Idealerweise keine Lactatbildung
Das Herz nimmt Laktat aus dem Blut auf. Es reoxidiert es. Voraussetzung dafür ist allerdings eine ausreichende Sauerstoffversorgung über die Koronargefäße. Bei einer Vorbelastung des Herzens ist ein Training mit Laktaerhöhung also nicht sinnvoll.
2. Keine Druckerhöhung
Arbeitest Du gegen Widerstand oder ist der Widerstand zu hoch, dann fängst Du an zu pressen. Doch jede Druckerhöhung ist kontraproduktiv. Also mach es ohne! Stell Dir diesen Vergleich vor: Die Muskelaktivität soll wie Fahrrad fahren sein, doch Du fährst nicht berghoch. Also eine dauernde Bewegung. Du spürst dabei eine angenehme lokale Erwärmung.
Erhöhe Deine Lebensqualität
Das lokale Muskelausdauertraining hat bei Patienten mit mittelschwerer, chronischer Herzinsuffizienz positive Auswirkungen auf die Bewegungstoleranz und die gesundheitsbezogene Lebensqualität.
Dies ergab eine Studie [7]Improved quality of life inchronic heart failure patients following local endurance training with leg muscle (PT, MSc Raija Tyni-Lenné, PT, MSc Raija Tyni-Lenné, MD Allan … Continue reading. Und wir wissen es aus der Beobachtung in den Herzgruppen und in den Kliniken: Die Lebensqualität steigt, wenn man mit gleicher Energie mehr Leistung erbringen kann. Du kannst also durch gezieltes Üben und Trainieren Deine Lebensqualität erhöhen. Es ist nicht verwunderlich, warum so viele Menschen in Fitnesseinrichtungen gehen. Sie werden ja nicht gezwungen, sie wissen einfach um die wohltuende Wirkung!
Unterscheide die Muskelgrößen
Es gibt drei grundsätzliche Muskelgrößen. Natürlich ist das eine Vereinfachung. Aber es erleichtert Dir das Wichtige zu erkennen. Was Du zu beachten hast, erkläre ich Dir hier:
Kleine
Die Kleinen sitzen an den Enden Deiner Gliedmaßen, also Hand und Fuß. Sie bedienen die Endglieder. Sie neigen schnell dazu, die zu ihnen führenden Blutgefäße zu verschließen. Früher, als wir noch mit dem Füllfederhalter schreiben mussten, da wusste fast jedes Kind, wie schnell der Arm müde wurde. Um keine Druckerhöhung im Gefäßsystem zu bekommen, arbeite hier mit vorsichtiger Dosierung. Ich mache diese Muskeln gern am Anfang, dann erhöht sich sogar der Blutstrom und der Druck für das Herz sinkt. Übungen in der Peripherie können sehr schön mit Räkel-, Streck- und Gähnbewegungen kombiniert werden.
Mittelgroße
Sie bedienen Ellenbogen und Knie. Klar, die am Knie sind eigentlich stärker als die an der Schulter, aber ich sehe das nach dem Prinzip der Proportion der Extremitäten. Das ist physiologisch auf jeden Fall so. Diese Muskeln sind eigentlich die Klassiker für das lokale aerobe Training. Ich baue sie in den Mittelteil meiner Übungsreihe.
Große
Das sind die großen Beweger. Sie kann ich auch lokal ausdauernd trainieren. Aber in der Praxis hat sich heraus gestellt, das sie sich schon mehr allgemein aktivieren. Vor allem bei einem Ungeübten. Hier bietet sich dann eher an im Intervall oder in der Wechselmethode zu arbeiten. Gerade in wirklich niedrig belastbaren Gruppen hat sich dies als immenser Sicherheitsvorteil herausgestellt.
Doch egal, wie groß die Muskelgruppe ist, wir können gut einschätzen, wie hoch die Belastung ist. Im Gegensatz zu allgemeinen Ausdauer (wie zum Beispiel beim Fahrradfahren oder Gehen) können wir genauer überprüfen, wieviel Leistung wir dem Muskel abverlangen[8]ImRatings of perceived exertion (RPE) as an index of aerobic endurance during local and general exercises MURIELLE GARCIN,JEAN-FRANCOIS VAUTIER,HENRY VANDEWALLE &HUGUES MONOD Pages … Continue reading. Das ist ein großer Vorteil bei Deinem Training. Die lokale Muskelausdauer ist leichter zu dosieren.
Welchen Nachteil hat das lokales Ausdauertraining?
Nun, Du wirst wahrscheinlich gemerkt haben, Du musst für einen Effekt ja irgendwie den ganzen Körper beüben. Und dann rechne mal die Zeit. Doch das scheint nur so. Ich mache es Dir vor. Hände öffnen schließen, dazu räkeln recken und strecken, gähnen nicht vergessen. Dann Füße bewegen… Du siehst an diesem Anfang, wir müssen es nur konsequent aufbauen, strukturieren und dann systematisch alle Muskelgruppen in der richtigen Dosierung ausreichend lange bewegen. Bei den mittelgroßen Muskelgruppen liegt dann der Schwerpunkt. Wenn wir beim Üben langsam Richtung Zentrum vordringen, gehen wir in die Wechseltechnik über, das ist praktischer. Doch wir können auch die Hüft- oder Rumpfmuskeln lokal arbeiten lassen. Achte nur darauf nicht zu viele einzusetzen!
Also, der scheinbare Nachteil ist gar keiner. Wir kommen bei guter Strukturierung mit 20 bis 30 Minuten täglichen Einsatzes durchaus zurecht. Du kannst aber auch zwei Einheiten machen. Dann aber lieber eine andere Dynamik wählen. Ich wechsle dann gern zur Koordination. Denn Koordination ist ja der zweite große Schlüssel, um bei gleichem Spriteinsatz mehr Power zu haben. Verstehst Du den Vergleich?
Trainiere periphere Ausdauer und die Koordination, und Du entlastest Dein Herz!
Ich wechsle auch deshalb zur Koordination, weil ein bereits ermüdeter Muskel keinen neuen Belastungsreiz mehr braucht. Und Koordination ist einfach auch schön. Und dann noch ein kleiner schöner Nebeneffekt des lokalen Ausdauertrainings: Wir bekommen im Nachzug auch mehr Kraft. Aber bitte, hier nochmal für Alle der Hinweis: Es gibt keine Kraftausdauer. Völliger Blödsinn, möchte nur wissen, wer das mal erfunden hat. Es gibt Kraft und es gibt Ausdauer. Irgendwo ist ein Grenzbereich. Aber den trainieren wir nicht. Wir trainieren lieber gezielt. Vor allem wenn es um exakte Dosierung geht. Also kombiniere in Deinen Trainingsabläufen diese im Wechsel! Und dann noch ein kleiner didaktischer Hinweis. Korrekterweise sprechen wir bei Leistungen bis 50 Watt (auf dem Ergometer) von Übung und nicht von Training.
Hinweis: Übe nie ohne fachmedizinische Untersuchung, wenn Du eine Erkrankung zum Beispiel des Herzens hast. Immerhin haben wir in Europa wirklich tolle medizinische Einrichtungen. Und dann übe am Anfang mit Physiotherapeuten, die eine fachliche Weiterbildung im Bereich Herz- und Gefäßerkranken haben.
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